Studie

Drei Viertel der Österreicher befürworten die Impfung

28 Prozent der Bevölkerung befürwortet Impfungen vollkommen, 45 Prozent eher. Sieben Prozent lehnen sie vollkommen ab, 20 Prozent eher.
28 Prozent der Bevölkerung befürwortet Impfungen vollkommen, 45 Prozent eher. Sieben Prozent lehnen sie vollkommen ab, 20 Prozent eher.Imago / Varvara Smirnova Via Www.imago-images.de
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Ein Viertel lehnt Impfungen ab. Bildung, Einkommen und Parteiaffinität spielen ein große Rolle. Begründet wird die Ablehnung der Impfung am häufigsten damit, dass sich Pharmaunternehmen damit bereichern.

Fast drei Viertel der Österreicher und Österreicherinnen stehen Impfungen grundsätzlich positiv gegenüber. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Gallup-Instituts (1000 Befragte ab 16 Jahren) befürworten diese 28 Prozent der Bevölkerung „vollkommen“, weitere 45 Prozent „eher“. Ein Viertel lehnt Immunisierungen eher (20 Prozent) oder vollkommen (sieben Prozent) ab.

Während der Corona-Pandemie hatten sich Impfungen zeitweise einer noch breiteren Zustimmung erfreut: 82 Prozent im November 2021. „Die hohen Zustimmungswerte während der Pandemie sind auf eine verstärkte Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung von Impfungen zurückzuführen. Parallel zum Abklingen der Pandemie ist die Akzeptanz wieder etwas gesunken. Sie ist trotzdem höher als in den ersten Monaten der Krise“, meinte die Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz.

Bildung und Einkommen spielen große Rolle

Die Einstellung zu Impfungen korreliert unter anderem mit dem Einkommen: So ist die Ablehnung unter Personen mit einem Netto-Haushaltseinkommen bis 1500 Euro deutlich häufiger anzutreffen (44 Prozent) als unter jenen mit über 3000 Euro (19 Prozent). Ähnlich verhält es sich mit der Bildung. Der Großteil der Personen mit Matura oder einem Hochschulabschluss befürwortet Impfungen (80 Prozent). Unter den Pflichtschulabsolventen und - innen werden Immunisierungen mit 65 Prozent Zustimmung und 35 Prozent Ablehnung deutlich negativer gesehen.

Große Unterschiede bestehen auch in Abhängigkeit von der Parteiaffinität. Während 49 Prozent der FPÖ-Anhängerschaft Impfungen ablehnen, bekunden Sympathisanten anderer Parlamentsparteien mehrheitlich ihre Zustimmung (mit Werten über 80 Prozent). Der höchste Anteil an Skeptikern findet sich in den Bundesländern Oberösterreich und Salzburg. „Die Unterschiede zwischen den Bundesländern oder nach Parteisympathie hängen vermutlich mit der Politisierung des Themas während der Pandemie zusammen“, so Fronaschütz.

Profitgier als Ablehnungsgrund

Die Ablehnung von Impfungen wird am häufigsten damit begründet, dass sie primär Pharmaunternehmen dienen würden, um Profit zu machen (84 Prozent). 79 Prozent geben an, Angst vor Nebenwirkungen zu haben. 68 Prozent glauben nicht, dass Impfungen vor Krankheiten schützen und zwei Drittel meinen, dass die Krankheiten wieder von selbst verschwinden. Die Hälfte verlässt sich lieber auf Empfehlungen der Alternativmedizin. 42 Prozent führen ihre Ablehnung auf negative Berichte in Medien zurück.

Nur 17 Prozent der Bevölkerung lassen sich laut Umfrage regelmäßig gegen Grippe impfen, weitere 13 Prozent gelegentlich. Selbst in den Bevölkerungsgruppen mit einer sehr positiven Haltung zu Impfungen überwiegt der Anteil jener, die sich nicht gegen Influenza schützen. (APA)

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