Gesundheit

Kostenlose HPV-Impfung bis zum 30. Lebensjahr kommt

Humane Papilloma-Viren können diverse Krebsarten, wie Gebärmutterhals- oder Peniskrebs auslösen.
Humane Papilloma-Viren können diverse Krebsarten, wie Gebärmutterhals- oder Peniskrebs auslösen.APA / dpa / Stefan Puchner
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Bund, Länder und Sozialversicherung haben sich auf eine Ausweitung des kostenlosen Impfangebots geeinigt. Im April soll es einen entsprechenden Beschluss geben.

Aktuell ist die HPV-Impfung bis zum 21. Lebensjahr kostenlos. Nun haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf eine Erhöhung des Alters auf 30 Jahre geeinigt. Ein entsprechender Beschluss soll Ende April fallen. Das gaben Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sowie ÖGK-Vize-Obmann Andreas Huss bei einer Pressekonferenz anlässlich des internationalen HPV-Tags bekannt.

Seit 1. Februar 2023 ist die Impfung für Neun- bis 21-Jährige gratis. Hier hat sich die Zahl der Impfungen mit der Maßnahme fast verdoppelt. 106.000 Impfungen wurden registriert, im gleichen Zeitraum des Jahres davor waren es 56.000. Bei der Gruppe der 21- bis 30-Jährigen liegt die HPV-Impfquote bei lediglich fünf Prozent. Was wohl vor allem daran liegt, dass sie mit rund 200 Euro pro Stich (nötig sind drei) relativ teuer ist.

Impfung schützt vor sechs Krebsarten

Deshalb planen Bund, Länder und Sozialversicherung nun eine Ausweitung des kostenlosen Impfprogramms. Befristet bis Ende 2025 liegt eine dementsprechende Absichtserklärung vor. Die technischen Details müssten noch geklärt werden. Beschlüsse zur Erweiterung des öffentlichen Impfprogramms von Bund, Ländern und Sozialversicherung sollen im April fallen. Im Zuge der Gesundheitsreform stehen jährlich 90 Millionen Euro zusätzlich für das öffentliche Impfprogramm zur Verfügung.

„Die HPV-Impfung schützt nachweislich vor sechs Krebsarten. Sie rettet Jahr für Jahr viele Menschenleben in Österreich. Ich habe in den vergangenen Monaten viele Gespräche geführt, damit wir kostenlose Impfungen für alle jungen Menschen bis 30 rasch umsetzen können“, sagt Rauch.

Humane Papilloma-Viren können vor allem Gebärmutterhalskrebs auslösen. Das ist die zweithäufigste und die dritt-tödlichste Krebsart bei Frauen auf der Welt. In Österreich erkranken jedes Jahr 400 bis 500 Frauen daran, 130 bis 180 sterben infolgedessen. HP-Viren können aber auch andere Krebsarten im Genital-Bereich und im Mund- und Rachen-Raum auslösen. Sie werden durch direkten Kontakt der Schleimhäute, also zum Beispiel Geschlechtsverkehr, übertragen. Anstecken können sich auch Männer. (schev)

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