Pizzicato

Ein Ferrari auf Reisen

Testarossa und Testosteron - was für eine Paarung. Dass Gerhard Berger just beim Grand Prix in Imola sein Ferrari Testarossa vor fast 30 Jahren gestohlen wurde, ist jedenfalls eine ironische Pointe.

MeToo in der Formel 1? Das Im-Kreis-Fahren ist angesichts der Seriensiege Max Verstappens unter dem Logo eines Energy-Drinks längst so langweilig geworden, dass inzwischen sein Teamchef Chris „Horny“ Horner mit seinem „Sexting“ Schlagzeilen macht. Es tobt ein Machtkampf im Rennstall. Und mittendrin, zwischen allen Fronten, steht ein ehemaliges Spice Girl. Geri Halliwell, „Ginger Spice“, Horners Noch-Ehefrau, flog zur Händchenhalten-Show eigens im Privatjet zum Grand Prix ins Emirat Bahrain. Die Affäre wird zur Hauptshow im Formel-1-Zirkus.

Gerhard Berger kann über die Aufregung und die Anzüglichkeiten vermutlich nur milde lächeln. Was ist das alles gegen die Zeiten, als der Sonnyboy aus dem Tiroler Unterland mit seinem brasilianischen Kumpel Ayrton Senna im Ferrari über die Rennstrecken flitzte und außerhalb davon mit dem Ferrari Testarossa und dem Testosteron-gesteuerten Skilehrer-Charme Furore machte und nicht wenige Frauenherzen höher schlagen ließ?

Just beim Grand Prix in Imola, der Ferrari-Hausstrecke, kam Hättiwari-Berger 1995 sein Testarossa abhanden. In knapp drei Jahrzehnten legte der Ferrari eine weite Stecke zurück, bis er via Japan in Großbritannien auftauchte. Pünktlich zum Streaming-Start der Filmbio über Enzo Ferrari, dem Commendatore. Perfektes Timing!

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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