Verkehr

Europas Bahn-Chefs warnen vor Gigalinern

Riesen-Lkw mit 25 Meter Länge sollen für den grenzüberschreitenden Verkehr zugelassen werden.
Riesen-Lkw mit 25 Meter Länge sollen für den grenzüberschreitenden Verkehr zugelassen werden. AP / Joerg Sarbach
  • Drucken

Einsatz der Riesen-Lkw zerstöre den Green Deal und den kombinierten Verkehr.

Wien. Die Vorsitzenden von den wichtigsten europäischen Bahn-Cargo-Unternehmen warn­ten am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz vor einer EU-weiten Zulassung für Gigaliner. Die über 25 Meter langen Laster, die deutlich mehr Transportvolumen (157 statt 100 m3) fassen können als herkömmliche Lkw, würden letztlich zu höherem CO2-Ausstoß, mehr Unfällen und einer Einschränkung des kombinierten Verkehrs (Straße/Schiene) führen.

Mit Gigalinern werde zwar die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Transports auf der Straße erhöht, aber zu hohen Kosten. Clemens Först, CEO der ÖBB Rail Cargo Group, verwies auf notwendige Milliardeninvestitionen in die Straßeninfrastruktur. Dabei sei der Transport auf der Schiene siebenmal energieeffizienter als auf der Straße.

Als eine der größten Probleme nannten die Bahn-Chefs die mangelnde Kompatibilität von Gigalinern und Güterwagons für den kombinierten Verkehr. Statt beispielsweise Container auf der Schiene und für das letzte Stück auf der Straße zu transportieren, würden Frächter mit ihren Gigalinern Waren direkt an das Ziel liefern. Insgesamt sei mit einem Anwachsen des Verkehrs auf der EU-Straßen um 5,3 bis 10,5 Millionen Lkw-Fahrten zu rechnen.

Die Reform der EU-Richtlinie zu Höchstgewichten und Ausmaßen von Straßenfahrzeugen öffnet den grenzüberschreitenden Verkehr erstmals für Riesen-Lkw. Allerdings nur zwischen Ländern, die diese bereits national zugelassen haben. Österreich zählt derzeit nicht dazu. Die skandinavischen Länder, Deutschland, Niederlande und weitere EU-Staaten erlauben hingegen Fahrten auf einem Teil ihrer Straßennetze. Über die Regelung wird noch vor dem Sommer im EU-Parlament und im Rat der EU abgestimmt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.