Karibik

Haiti als Spielball krimineller Banden

Pressekonferenz eines Bandenbosses: Jimmy Chérizier will seine Macht weiter ausbauen.
Pressekonferenz eines Bandenbosses: Jimmy Chérizier will seine Macht weiter ausbauen.Reuters/Ralph Erol
  • Drucken

Regierungschef Ariel Henry wurde an der Rückkehr nach Haiti gehindert. Aufgrund von bewaffneten Gangs wird die Sicherheitslage im Land immer gefährlicher. Der Karibikstaat hat eine blutige Geschichte an Revolten und Umstürzen.

Port-au-Prince/Wien. Wie ein Staatsmann hat Jimmy Chérizier zur Pressekonferenz nach Delmas 6 geladen. In den Straßen des Vororts der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince diktiert der Boss der kriminellen Organisation „G9-Familie und Verbündete“ in die unzähligen Mobiltelefone, die ihm entgegengestreckt werden, seine Forderungen: Wagt Premier Ariel Henry von seiner Auslandsreise zurück nach Haiti zu kommen, werde er ihn jagen und von seinem Posten stürzen.

„Bis zu seinem letzten Tropfen Blut“ will der 48-Jährige kämpfen und sich notfalls „mit dem Teufel ins Bett legen“. Sollten Soldaten einer von der UNO beschlossenen Eingreiftruppe den Boden Haitis betreten, werde es Krieg geben, sogar von Genozid spricht er. An seiner Schulter hängt ein Maschinengewehr, den Finger lässt er nicht vom Abzug.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.