Ferienchaos

„Wir müssen reden“: Miami „macht Schluss“ mit Sauftouristen zum Spring Break

Archivbild: Spring Breakers machen im Jahr 2021 Party in Miami Beach.
Archivbild: Spring Breakers machen im Jahr 2021 Party in Miami Beach.Yana Paskova
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Miami ist während des „Spring Breaks“, also während der Frühlingsferien, zu einem beliebten Urlaubsziel für Partyliebende geworden. Zu viel des Guten, befinden die lokalen Behörden, und haben eine Reihe von Maßnahmen und Strafen eingeführt, um dem Partyvolk Einhalt zu gebieten - inklusive Werbevideo.

„Wir müssen reden“, sagt eine junge Frau in die Kamera. Es ist ein Schlussmach-VIdeo der anderen Art, das die Stadt Miami Beach, die Strand- und Partymetropole im US-Bundesstaat Florida, rechtzeitig vor den Ferien im März veröffentlicht hat. Der sogenannte „Spring Break“ im Vorjahr sei zu viel gewesen. Nun erwarten die Gäste eine Reihe von strengen Maßnahmen, um das öffentliche Besäufnis einzuschränken: Ausgehsperren, Taschenkontrollen, eingeschränkter Strandzugang, Alkoholkontrollen, teure Parkplätze (100 Dollar) und überhaupt ein Großeinsatz der Polizei gegen Drogenbesitz und Gewalt, zählen die Protagonisten des Videos auf. „Whatever it takes“, denn es sei an der Zeit den Blick nach vorne zu richten („to move on“).

Und Miami Beach weiß, wovon es spricht. Zum „Spring Break“ reisen jedes Jahr massenhaft Feiernde an. Bereits im 2021 hatten ausufernde Straßenpartys, Vandalismus und Schlägereien dazu geführt, dass die Stadt den Notstand erklärte und eine nächtliche Ausgangssperre verhängte. 2022 wurden nach einem Bericht des US-Senders CNN mindestens neun Polizisten seit Beginn des „Spring Breaks“ im Februar verletzt. Bei zwei Vorfällen an einem Wochenende sind mindestens fünf Menschen in Miami Beach durch Schüsse verletzt worden. Und auch im Vorjahr gab es Hunderte Festnahmen und sogar zwei tödliche Schießereien. Der Notstand wurde ausgerufen und Ausgangssperren verhängt. Der Verkauf von Alkohol war eine Zeit lang untersagt.

Spring Break: Ein alkoholgetränktes Ritual

Der „Spring Break“ gehört zu den Ritualen des Studentenlebens in den USA. Miami Beach, die schmale, östlich vor der Küste Floridas vorgelagerte Insel, war stets ein Magnet für das Partyvolk. Studenten aus dem ganzen Land nutzen die jährlichen Schulferien, um an den weißen Sandstränden ein alkoholgetränktes Übergangsritual zu feiern.

Für die „Frühlingspause“, also jene Ferien, die meist in den Zeitraum von Februar bis Mitte April fallen, reisen Studenten in Scharen an Strandorte, die für gute Partys samt passender Stimmung, üppiges Flirtpotenzial und reichlich Alkohol stehen. An beliebten Orten, etwa in Florida oder auf Mexikos Yucatán-Halbinsel rund um Cancún erklären manche Hotels schon auf ihrer Webseite, dass sie keine „Spring Break“-Touristen annehmen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Studenten oft die etwas ältere und finanzkräftigere Kundschaft abschrecken. (Red./Ag.)

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