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Fauxpas beim ORF: Geschützter Fisch in Kochsendung gebraten

Nicht verkochen: Der Frauennerfling, ein europäischer Karpfenfisch, ist stark gefährdet.
Nicht verkochen: Der Frauennerfling, ein europäischer Karpfenfisch, ist stark gefährdet.imago stock&people
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Bei „Köstlich kulinarisch“ wurde kürzlich ein Fisch serviert, der auf der Roten Liste steht. Ein Fall, der auch im Ausland für Erstaunen sorgt.

Das Wort Frauennerfling ist beim ORF Niederösterreich derzeit wohl in aller Munde. Der Fisch selbst hoffentlich nicht, er ist nämlich in Österreich als „endangered“, also stark gefährdet, eingestuft. Und das seit vielen Jahren. Nichtsdestotrotz präsentierte kürzlich in der Sendung „Niederösterreich Heute“ ein Koch aus dem Ort Haslau dem Publikum faschierte Fischlaberl mit Soße und Erdäpfeln. Der Fisch dazu kam aus der nahen Donau, schließlich sollen in der Rubrik „Köstlich kulinarisch“ ja auch regionale, traditionelle Speisen präsentiert werden. Es handelte sich um den geschützten Frauennerfling.

Nach der Sendung dürfte es wohl einige Beschwerden gegeben haben, denn es folgte eine Entschuldigung: „Vergangene Woche haben wir in ‚Köstlich kulinarisch‘ einen Fisch verkocht, den Frauennerfling. Der ist aber ganzjährig geschont. Dafür entschuldigen wir uns, wir hatten diesbezüglich eine andere Information“, sagte Moderatorin Claudia Schubert knapp. (Geschont ist als Begriff nicht ganz ideal, steht der Frauennerfling doch auf der Roten Liste der Fische Österreichs.)

Auch deutsche Medien widmeten sich dem Fall – von der „Bild“ bis zum „Spiegel“. Nach der „Pfannen-Panne“ („Bild) dürfte die Begrifflichkeit der faschierten Laberl nun deutlich mehr Deutschen bekannt sein als zuvor. Das verschriftlichte Rezept ist übrigens auf der ORF-Seite noch zu finden, allerdings steht ganz allgemein „Fischfilet“ auf der Liste der Zutaten. In Klammer: Am besten vom Fischer Ihres Vertrauens. (rovi)

Claudia Schubert entschuldigte sich.
Claudia Schubert entschuldigte sich.

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