Theaterkritik

Wenn die Liebe Jesu zum Gewissensterror wird: Neues Stück im Schauspielhaus

Jesus sieht alles: Kaspar Locher (rechts) als frisch-fröhlicher Gemeindeleiter in „Der Verein“ von Steffen Link.
Jesus sieht alles: Kaspar Locher (rechts) als frisch-fröhlicher Gemeindeleiter in „Der Verein“ von Steffen Link.Marcella Ruiz Cruz
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Das Porträt einer evangelikalen Gemeinde, die einen schwulen Burschen zur Verzweiflung treibt: Mit „Der Verein“ ist Steffen Link ein so wuchtiges wie subtiles Stück gelungen. Theresa Thomasberger hat es im Schauspielhaus Wien ohne grobe kabarettistische Zuspitzung inszeniert.

Aus dem Chor, aus dem Kollektiv, aus der Gemeinde tritt ein Einzelner, um Anklage zu erheben: eine archaische Theatersituation, die in „Der Verein“ herrscht, dem Erstlingsstück von Steffen Link. Ein ist ein starkes, ja: wuchtiges Stück. Und es bezieht einen Teil seiner Wucht daraus, dass Link selbst erlebt hat, was er auf die Bühne bringt: eine evangelikale Gemeinde in der Umgebung von Darmstadt, hervorgegangen aus einem studentischen Bibelkreis, den seine Eltern gegründet hatten.

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