Firmenfeier bei Louis Vuitton: Nicolas Ghesquière ist seit zehn Jahren für die Damenmode zuständig.
Fashion Week Finale

Die interessanteste Mode kommt derzeit aus Paris

In Paris klang der internationale Modemonat mit einigen der besten Kollektionen aus. Bei Louis Vuitton feierte Nicolas Ghesquière ein beachtliches Jubiläum, bei Balenciaga wurde gar das Wesen der Mode erörtert, der Hype um Miu Miu hält an. 

Zuletzt ging es hier nach zum Teil enttäuschenden Defilees in Mailand in einem Nachbericht um die Frage, was wohl der Sinn einer Modewoche sei. In Paris legte ­Demna Gvasalia bei Balenciaga die Sache noch grundsätzlicher an und stellte sich in einer dem Defilee vorausgeschickten Sprachnachricht die Frage, was Mode sei und wofür Luxus in einer von Contentproduktion übersättigten Welt stehe. Diese Überlegungen unterstrich der Designer dadurch, dass er das Publikum in eine 360-Grad-KI-Bilderflut setzte. Eine der Eingeladenen bemerkte später, sie habe ganz vergessen, die auf dem Laufsteg vorbeischreitenden Models anzusehen, weil sie vom Geblinke visuell so sehr abgelenkt worden sei – eigentlich auch eine sehr aussagekräftige Antwort auf die Frage des Modemachers.

Demna hat in derselben Sprachnachricht betont, dass die Silhouetten unmittelbar vom Erbe Cristóbal Balenciagas inspiriert seien, was angesichts des Hypes um die Marke und der begleitenden Merchandisingflut manchmal in den Hintergrund tritt (und auch nicht immer gleich erkennbar ist). Der Look ist auf jeden Fall so markant, dass die Reaktionen stets geteilt ausfallen, manche lieben diese Versatzstückspielereien, andere können gar nichts damit anfangen. Das Fazit, zu dem Demna selbst gelangt ist: Kreativität frei ausleben zu können, das sei heute der größte Luxus.

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