Pizzicato

Schena Bua

Die Jubelarien bei den Toni-Polster-Festspielen wollen kein Ende nehmen. Dabei feiert der „schene Bua“ – seine Begrüßungsformel für Männer jedweden Alters –, ein Ur-Violetter aus Favoriten mit goldenem Herz, Schmäh und längst schlohweißem Haar, am Sonntag erst seinen 60er.

Wer kann im Frühpensionistenalter als Viktoria-Trainer – der Klubname ist Verpflichtung – schon zwei Autobiografien vorweisen? Fehlt nur ein Friedrich Torberg, der ein Gedicht schriebe: „Er war ein Kind aus Favoriten . . .“

Welche Hymnen werden die Medien erst zu seinem 70er, 80er oder 90er intonieren? Eine schnulzige Ballade aus dem Repertoire des Julio Iglesias, einst Nachwuchstormann bei Real Madrid und somit eigentlich natürlicher Gegner für Stürmer à la Polster, muss für den bekennenden Schlager- und Spanien-Fan – den früheren Goleador und Sturm-Matador bei Sevilla – jedenfalls dabei sein. Und selbstverständlich die Hommage der „Fabulösen Theken­schlampen“, einst ein Karnevalshit in Köln.

Als „Toni Doppelpack“ avancierte er im Schatten des Doms am Rhein zum Kult: „Schena Bua“ meets „Kölscher Jung“. Vom „Ja, das stimmt“-Sprechautomaten zum „Blitzgneißer“: Der Schmähbruder und Spitzbub war in seinem Element und auf dem Zenit. In Wien gilt am Wochenende das Motto „Toni, lass es polstern“.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.