Die Zukunft 1956: Das GM-Konzeptauto Firebird II nahm Vernetzung und autonomes Fahren vorweg. Die Technologie dafür kommt jetzt zur Reife – samt neuer Elektronikarchitektur.
Autoelektronik

Unterwegs zum Smartphone auf Rädern

Ständig neue Funktionen und steigende Rechenleistung machen Autos immer schlauer. Doch für die an Grenzen stoßende Elektronikarchitektur und die zunehmenden Risiken der Vernetzung braucht es neue Lösungen. Ein Entwicklerteam aus Wien spielt auf dem Gebiet eine führende Rolle.

Er ist eines der wenig beachteten Bauteile in unseren Autos, dabei wuchs er in den letzten Jahrzehnten sozusagen in den Himmel: der Kabelbaum, das Nervensystem des modernen Kraftfahrzeugs.

Der weitverzweigte Strang an Kabeln, Steckern und Leitungen kann mit 100 bis 150 Kilogramm so viel wiegen wie der Motor, der das Auto antreibt; die einzelnen Bestandteile heutiger Kabelbäume aneinandergelegt würden je nach Modell eine Länge von eineinhalb bis an die drei Kilometer ergeben. Unsere Autos haben eine lange Leitung – dabei sollen sie immer smarter werden.

Lieferausfälle

Kurzzeitig in die öffentliche Aufmerksamkeit schaffte es der Kabelbaum im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine: Weil in dem plötzlich unter Beschuss und Bombardement stehenden Land die größte Zulieferindustrie von Kabelbäumen beheimatet ist, setzten die Lieferausfälle weite Teile der europäischen Autoproduktion außer Gefecht. Denn ohne die Elektrik und Elektronik, die über den Kabelbaum mit Strom versorgt wird und die durch ihn mit allen Teilen verbunden ist, in denen Strom fließt – jedes Lämpchen, jeder Schalter, vom Blinker über die elektrische Sitzverstellung bis zum Motorsteuergerät –, ist ein Auto bestenfalls halbfertig.

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