Porträt

Kay-Michael Dankl: Der Robin Hood im dunkelroten Pullover

Salzburgs KPÖ-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl.
Salzburgs KPÖ-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl. APA / Barbara Gindl
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Kay-Michael Dankl von der KPÖplus ist ein Politiker, der vor allem jene anspricht, die von der Politik gerne vergessen werden.

Egal, ob im Blitzlichtgewitter am Wahlabend, bei der Angelobung im Salzburger Landtag oder im Gespräch mit den Bürgern auf der Straße: Kay-Michael Dankl trägt einen dunkelroten Pullover. Das für einen Politiker unkonventionelle Outfit ist zum Markenzeichen des Kommunisten geworden. Der Salzburger tritt eloquent und selbstbewusst auf und trifft mit seinen Botschaften zielsicher die Gefühlslagen einer Wählerschaft, die sich von der Politik vielfach unverstanden oder unbeachtet fühlte. Zu seinem Robin Hood-Image passt eines seiner Hobbys: Dankl übt sich gerne im Bogenschießen.

Der 35-Jährige setzt klare Prioritäten – nicht nur bei den politischen Themen, die er bespielt. Wohnen steht seit Jahren konsequent im Zentrum seiner politischen Botschaft. Auch privat setzt er Prioritäten: Just zu Beginn der heißen Phase des Stadtwahlkampfs nahm er sich eine Auszeit für den Papamonat.

Begonnen hat der gelernte Historiker bei den Grünen, wo er es zum Bundesvorsitzenden der Jugendorganisation brachte. Nach dem Zerwürfnis mit der damaligen Grünen-Chefin Eva Glawischnig orientierte sich Dankl um und gründete mit Freunden eine neue Kraft links von SPÖ und Grünen, die schließlich mit der KPÖ in Salzburg fusionierte. Im Vorfeld der Gemeinderatswahl 2019 klapperte er die Wohnblöcke in Stadtteilen wie Lehen und Schallmoos ab, läutete an Haustüren und fragte die Menschen, wie es ihnen geht. Er und sein Team halfen bei Anträgen und Behördenterminen.

Arbeit an der Basis, die sich bezahlt machte: 2019 erhielt Kay-Michael Dankl 3,7 Prozent der Stimmen und zog mit einem Mandat in den Gemeinderat ein. Im April 2023 wurde die KPÖ Plus bei der Salzburger Landtagswahl dann mit 22 Prozent zweitstärkste Partei hinter der ÖVP – und lag plötzlich mit den einstigen Großparteien auf Augenhöhe. (c. l.)

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