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Boeing-Whistleblower tot aufgefunden

Ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Flugzeugbauers Boeing, der Bedenken über die Produktionsstandards des Flugzeugherstellers geäußert hatte, wurde tot aufgefunden.
Ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Flugzeugbauers Boeing, der Bedenken über die Produktionsstandards des Flugzeugherstellers geäußert hatte, wurde tot aufgefunden.APA / AFP / Jason Redmond
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Der ehemalige Boeing-Qualitätsmanager John Barnett sagte zuletzt in einem Whistleblower-Prozess gegen den Flugzeugbauer aus. Nun wurde er mit einer „selbst zugefügten Wunde“ tot in seinem Fahrzeug aufgefunden.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Flugzeugbauers Boeing, der Bedenken über die Produktionsstandards des Flugzeugherstellers geäußert hatte, wurde tot aufgefunden, berichtet die BBC.

John Barnett, der 32 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017 bei Boeing arbeitete, starb am 9. März an einer „selbst zugefügten“ Wunde, so die BBC. Sein Tod wurde von einem Gerichtsmediziner in Charlston bestätigt, heißt es in dem Bericht. In einer per E-Mail versandten Stellungnahme erklärte Boeing, man sei „betrübt“, von Barnetts Tod zu erfahren. Die Gedanken des Unternehmens seien „bei seiner Familie und seinen Freunden“.

Wenige Tage vor Tod gegen Boeing ausgesagt

In den Tagen vor seinem Tod hatte Barnett in einem Whistleblower-Verfahren gegen Boeing ausgesagt. Er sollte am Samstag weiter befragt werden, und als er nicht erschien, wurden Nachforschungen in seinem Hotel angestellt. Anschließend wurde er tot in seinem Fahrzeug auf dem Hotelparkplatz aufgefunden, heißt es in dem Bericht.

Ab 2010 arbeitete Barnett als Qualitätsmanager im Boeing-Werk North Charleston, wo der 787 Dreamliner hergestellt wird. Im Jahr 2019 wurde er in einem Bericht der New York Times zitiert, in dem es hieß, dass das Werk in North Charleston Probleme mit der Produktion und der Aufsicht hatte, was ein Sicherheitsrisiko darstellte. In einige der Flugzeuge seien fehlerhafte Teile eingebaut worden, und im Inneren der Jets seien häufig Metallspäne zurückgeblieben, berichtete die NYT. Barnett sagte, er habe Ansammlungen von Metallsplittern gefunden, die über der Verkabelung für die Flugsteuerung hingen, heißt es in dem Bericht.

Im selben Jahr erklärte er gegenüber der BBC, dass Arbeiter, die unter Druck standen, absichtlich minderwertige Teile in die Flugzeuge am Fließband eingebaut hätten. (Bloomberg/red.)

>>> Zum BBC-Artikel

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