Prognose

OeNB rechnet 2024 mit Wachstum und sinkender Inflation

Das Gebäude der österreichischen Nationalbank, aufgenommen am 16. November 2023 in Wien.
Das Gebäude der österreichischen Nationalbank, aufgenommen am 16. November 2023 in Wien.APA / APA / Harald Schneider
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Fallende Inflationsraten und steigende Realeinkommen würden heuer zu einer „moderaten Konjunkturbelebung“ führen: Das Wirtschaftswachstum soll mit 0,5 Prozent wieder ins Plus drehen.

Die Oesterreichische Nationalbank sieht Österreichs Wirtschaft im Aufwind. In ihrer März-Interimsprognose für 2024 erwartet die OeNB für Österreich eine Inflationsrate von 3,6 Prozent. In den Jahren 2025 und 2026 werde die Inflation weiter auf 2,7 Prozent sowie 2,3 Prozent sinken. Fallende Inflationsraten und steigende Realeinkommen würden zu einer „moderaten Konjunkturbelebung“ führen: Das Wirtschaftswachstum soll im Jahr 2024 mit 0,5 Prozent wieder ins Plus drehen. Für 2025 rechnet die OeNB mit einer Beschleunigung auf 1,8 Prozent.

„Die Wirtschaft schwenkt somit nach der Rezession im Jahr 2023 wieder auf einen moderaten Wachstumspfad ein“, schreibt die Nationalbank in ihrer Aussendung. Stützend würden hier die hohen Zuwächse bei den Nettorealhaushaltseinkommen wirken. „Hier machen sich die fallenden Inflationsraten bei gleichzeitig stark steigenden Nominallöhnen bemerkbar.“ Damit werde die OeNB-Prognose vom Dezember 2023 im Wesentlichen bestätigt, als man ein Wachstum von 0,6 (2024) respektive 1,7 Prozent (2025) prognostizierte.

Nachdem die heimische HVPI-Inflationsrate – die dem harmonisierten Verbraucherpreisindex in der Eurozone entspricht – im Jänner 2023 mit 11,6 Prozent ein 70-Jahreshoch erreichte, ging sie bis Februar 2024 deutlich auf 4,2 Prozent zurück. Laut OeNB-Interimsprognose wird die HVPI-Inflationsrate heuer auf 3,6 Prozent sinken und sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als halbieren. Die ohne Energie und Nahrungsmittel berechnete Kerninflationsrate werde bis inklusive 2026 über der HVPI-Inflation liegen. In den Folgejahren sei mit einem weiteren, aber nur noch schwächerem Rückgang zu rechnen. Auch die Teuerung im Dienstleistungssektor gehe zurück, bleibe aber auf einem überdurchschnittlichen Niveau. 

Weiter hohe Inflation im Euroraum-Vergleich

Vor allem im Vergleich mit anderen Euroraum-Ländern war die heimische Inflation zuletzt hoch. Im Vorjahr belief sich die Inflationsdifferenz zum Euroraum in Österreich auf mehr als zwei Prozentpunkte. Auch hier erwartet die OeNB eine positive Entwicklung: „Anfang 2024 hat sich der Inflationsabstand auf rund 1,5 Prozentpunkte verringert und wird bis 2026 auf 0,6 Prozentpunkte zurückgehen“, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Prognose. Eine vollständige Schließung des Inflationsabstandes werde jedoch nicht erwartet. Die Inflationsentwicklung im österreichischen Dienstleistungssektor liege auch mittelfristig über jener im Euroraum. „Aber der Abstand wird sich auf den Durchschnittswert der Jahre 2011-2021 zurückbilden.“

Die Arbeitslosenquote werde heuer und kommendes Jahr steigen. Schon im zweiten Quartal wird ein Plus bei der Quote auf 6,8 Prozent prognostiziert (2023: 64, Prozent). Auch im Gesamtjahr wird eine Quote von 6,8 Prozent gesehen. Diese sollte 2025 dann wieder auf 6,5 Prozent zurückgehen, damit aber weiter über dem 2023er-Wert liegen. (APA/red.)

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