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Connie Palmen: „Jeder Schriftsteller ist ein Judas“

Schonungslos ist die Autorin Connie Palmen in ihren Büchern sich selbst und anderen gegenüber.
Schonungslos ist die Autorin Connie Palmen in ihren Büchern sich selbst und anderen gegenüber.Clemens Fabry
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Einsam war Connie Palmen schon als Kind. Diese Einsamkeit hat sie anzunehmen gelernt. Nicht nur das, sie sei zu ihrem Freund, zu ihrem Glück geworden, sagt die niederländische Schriftstellerin. Ihren Dämonen schaut sie freudvoll ins Auge, und Verrat erlebt sie als etwas Positives. Denn Wahrhaftigkeit geht ihr über alles.

Connie Palmen: Wir müssen gleich loslegen. Ich bin derzeit so beschäftigt. Heute Abend ist die Premiere von „Marlene“. Ich habe den Monolog und den Epilog für meinen Freund Sven Ratzke geschrieben. (Der Künstler spielt Marlene Dietrich; Anm.) Um 18 Uhr empfange ich hier Gäste, wir gehen dann alle gemeinsam ins Theater. Und am Sonntag ist schon die nächste Premiere im Internationaal Theater Amsterdam von meinem ersten Roman, „Die Gesetze“.

Haben Sie die Theaterfassung geschrieben?

Nein, das hat die Regisseurin Eline Arbo gemacht, und ich bin schon sehr gespannt. (lacht) Sie sagte, es wird darin viel Sex und viele Nackte geben. Ich habe schon vergessen, dass in dem Buch überhaupt Sex vorkommt. Aber ich traue Arbo blind, sie hat schon so viele großartige Inszenierungen gemacht. Ich habe ihr die Carte blanche gegeben.

Sie sitzen auch nicht täglich in den Proben, um zu sehen, was passiert?

Nein, so bin ich nicht. Ich bin in meiner Arbeit sehr kontrolliert, aber wenn ich mit einem Buch fertig bin, kann ich es loslassen. Es ist dann nicht länger mein Buch, sondern das des Lesers.

Ihr Buch „Vor allem Frauen“ erscheint dieser Tage auf Deutsch. Darin würdigen Sie unter anderen sechs Schriftstellerinnen, die Sie lieben und verehren. Wussten Sie schon als Kind, dass Sie Schriftstellerin werden wollen?

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