Paris 2024

Ein Handballer kennt keinen Schmerz: Leiden für Olympia

Tobias Wagner und die Spuren des Auftaktspiels gegen Kroatien.
Tobias Wagner und die Spuren des Auftaktspiels gegen Kroatien. GEPA pictures / Witters/ Timgroothuis
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Zwei Spiele mit nur 19 Stunden Pause verlangen Österreichs Handballern für den Traum von den Sommerspielen in Paris alles ab.

Am Tag nach dem 29:35 von Österreichs Handballern gegen Kroatien in Hannover brachte Flügelspieler Sebastian Frimmel mit nur einem Satz den Grund für die Niederlage auf den Punkt. „Es kann nicht jeden Tag alles funktionieren.“ Dabei wäre gegen eben diese Kroaten zum Auftakt des Olympia-Qualifikationsturniers ein „absolutes Topspiel“ notwendig gewesen, um sie wie bei der EM im Jänner (28:28) ein zweites Mal innerhalb weniger Wochen zu überraschen.

Beinbruch war dieses Spiel aber keines, der Blick mit Abpfiff schon nach vorn gerichtet. Die Chance auf die historische Qualifikation für die Olympischen Spiele, sie mag kleiner geworden sein, lebt aber immer noch. „Wir haben ja schon vorher gewusst, dass es keine Gratis-Tickets für Paris gibt“, sagte Frimmel. Allein, man muss sich steigern, will man im Sommer nach Frankreich.

Mit zwei Siegen am Samstag gegen Algerien (17.10 Uhr) und am Sonntag (14.10 Uhr, jeweils live in ORF 1) gegen Deutschland ließe sich der olympische Traum immer noch realisieren. Handballer sind berufsbedingt hohe Belastungen gewohnt. Man hört sie auch nur in seltensten Fällen laut aufschreien und klagen, das verbietet ihr Berufsethos.

Das Wochenend-Programm sucht punkto Intensität aber seinesgleichen. Zwei Spiele mit nur 19 Stunden Pause zwischen Abpfiff des ersten und Anpfiff des zweiten Spiels, das grenzt schon an Perversion und Fahrlässigkeit. Den Spielern aber bleibt nichts anderes übrig, als nach der Pfeife des Handballweltverbands (IHF) zu laufen und zu werfen.

Der Kopf sagt, was die Beine machen

Nach dem Spiel gegen Algerien werden die beiden Physiotherapeuten des ÖHB-Teams bis spät in die Nacht Sonderschichten einschieben. Man bedient sich der kompletten medizinischen Palette, die von Ultraschallbehandlungen und Stoßwellentherapien bis hin zum Einsatz von Beinmassagegeräten und Eisbädern reicht.

Für den Traum von Olympia aber lohnt es sich zu leiden. Rückraum-Lenker Lukas Hutecek: „Wenn man so eine Chance hat, dann haut man alles rein, was im Tank ist. Wenn es sein muss, auch für 120 Minuten.“ Und Frimmel sagt: „Müdigkeit fängt im Kopf an. Wenn es um die Qualifikation für Olympia geht, dann gibt es keine Müdigkeit.“

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