Vatikan und Frauenweihe

„Wie viele Arbeitsgruppen zum Diakonat der Frau soll es denn noch geben?“

Blick auf den Vatican
Blick auf den Vatican Christopher Furlong
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Die ehemalige Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Katharina Kluitmann, kritisiert den Umgang des Vatikans mit dem Thema Frauenweihe.

Es sei „enttäuschend“, dass gerade dieses Thema einmal mehr auf die lange Bank geschoben werde, sagte die Franziskanerin Katharina Kluitmann am Samstag laut Kathpress der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Augsburg. Sie bezog sich dabei auf die Ankündigung des Vatikans, das Thema Frauenweihe und weitere Fragen aus der laufenden Weltsynode herauszulösen. „Wie viele Arbeitsgruppen zum Diakonat der Frau soll es denn noch geben“, fragte Kluitmann rhetorisch. Schon die ersten Phasen der Weltsynode hätten gezeigt, dass das Thema weltweit vielen auf den Nägeln brenne. Offenbar fehle aber der Mut, bei der Synode darüber offen zu beraten und auch Entscheidungen zu treffen.

Kluitmann, die Mitglied des Synodalen Ausschusses ist und Delegierte beim deutschen Reformprojekt Synodaler Weg war, ergänzte, sie habe vor einiger Zeit einen Offenen Brief an Papst Franziskus geschrieben, um ihm die Dringlichkeit eines Dialogs auf Augenhöhe noch einmal deutlich zu machen. Doch leider habe sie darauf bis heute „noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung“ erhalten.

Der Vatikan hatte am Donnerstag zehn Studiengruppen vorgestellt, die sich mit je einem von Papst Franziskus formulierten Themenkomplex beschäftigen. Eine konkrete Fragestellung in einer Gruppe soll lauten, ob Frauen Diakonin werden können. Bisher ist das Weiheamt des Diakons in der katholischen Kirche allein Männern vorbehalten, ebenso wie das Priesteramt. Die römisch-katholische Kirche begründet diese überkommende Frauendiskriminierung mit dem vermeintlichen Willen von Glaubensgründer Jesus Christus, der laut der Überlieferung allesamt Männer als Jünger auserwählt hat. In anderen christlichen Kirchen sind Frauen jedoch bereits zum Priesteramt zugelassen. Im Oktober sollen die Experten den Stand ihrer Arbeit bei der zentralen Sitzung der Weltsynode im Vatikan vorstellen. Die Synodalen können über die Themen aber nicht abstimmen. Ihre Endergebnisse erarbeiten die Gruppen bis Juni 2025 und legen sie dann dem Papst vor.

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