Interview

Kraus-Winkler: „Wenn sie einen ordentlichen Lohn zahlen wollen, müssen Betriebe ihre Preise entsprechend anheben“

Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.
Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.Clemens Fabry
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Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler rechtfertigt hohe Preissteigerungen im Tourismus. Warum sich Österreich schwertut, qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu rekrutieren, und warum die Arbeit in der Politik von vielen nicht geschätzt wird.

Die Presse: Seit Wochen ist es viel zu warm für die Jahreszeit, in vielen Skigebieten liegt kaum noch Schnee – und trotzdem boomt der Wintertourismus. Überrascht Sie das angesichts der Umstände?

Susanne Kraus-Winkler: Die Leute kommen fürs Skifahren zu uns. Wenn sie oben am Berg gute Bedingungen haben, sind sie zufrieden. Über 1000 Höhenmetern funktioniert unser Angebot auch jetzt noch sehr gut. Dort oben herrscht Winter Wonderland.

In niedriger gelegenen Regionen wird es das in Zukunft immer seltener geben.

Die klimatischen Veränderungen werden Schritt für Schritt zu Verschiebungen der Saison führen. Da und dort werden die Saisonen sicherlich kürzer. Der heurige Winter war tatsächlich außerordentlich warm, das heißt aber nicht, dass es jetzt jedes Jahr fünf Grad zu warm ist. 

Die Hotels in vielen Wintersportregionen sind bis Saisonende ausgebucht. Steuern wir also auf einen Rekordwinter zu?

Was ich höre, ist die Buchungslage bis Ostern sehr gut. Wenn die Nachfrage im April nicht einbricht, schaffen wir diesen Winter einen Nächtigungsrekord. Viele Betriebe beschweren sich aber, dass wir zwar immer gute Nächtigungszahlen bejubeln, wegen der Kostensteigerungen aber kaum Erträge übrig bleiben.

Der Tourismus war zuletzt einer der großen Inflationstreiber. Über die vergangenen zehn Jahre lag die Teuerung im heimischen Tourismus jeden einzelnen Monat über dem Vergleichswert der Eurozone. Wird Urlaub in Österreich zu einem Luxusprodukt? 

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