AUVA-Traumazentrum

Baumängel in Lorenz-Böhler-Spital größer als bisher bekannt

 Außenaufnahme des Lorenz-Böhler-Spitals
Außenaufnahme des Lorenz-Böhler-SpitalsAPA (EVA MANHART)
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Laut eines neuen Berichts würden die Stahlträger des Krankenhauses im Fall eines Brandes für nur 15 Minuten halten.

Die Baumängel beim vor der Schließung stehenden AUVA-Traumazentrum in Wien-Brigittenau sind laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ in Berufung auf das dafür maßgebliche Gutachten größer als bekannt. Demnach hätten die Stahlträger des Gebäudes im Fall eines Brandes für nur 15 Minuten gehalten. Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) wollte den Bericht „mangels Kenntnis der vorliegenden Auszüge“ lediglich „dem Grunde nach bestätigen“.

Laut AUVA kamen die Mankos des Brandschutzanstrichs im Rahmen einer im Jänner und Februar durchgeführten „umfassenden Bestandsanalyse“ des Spitals ans Licht. Das Ergebnis der Analyse sei dann im Februar vorgelegen, hieß es. Bisher bekannt war, dass der bestehende Feuerwiderstand der Stahlkonstruktion 30 Minuten betrage, wie der für die Untersuchung zuständige Gutachter vor mehr als einer Woche im Ö1-“Morgenjournal“ ausführte. Wieso in dem von der „Kronen Zeitung“ zitierten Gutachten nun stattdessen von 15 Minuten die Rede ist, war am Samstag nicht klar. Feuerwehr und Behörden würden jedenfalls einen Widerstand von 90 Minuten für notwendig halten, sagte der mit der Untersuchung betraute Experte damals.

Mängel sollen seit 50 Jahren bekannt sein

Jene Unterlagen hatte der Betriebsrat des Lorenz-Böhler-Spitals diese Woche vom Direktorium der AUVA eingefordert. Heinz Brenner aus dem Betriebsrat des Böhler-Krankenhauses verwies am Samstag darauf, dass die Mängel bereits seit 50 Jahren bekannt seien. „Die AUVA hat den Missstand bewusst ignoriert und damit Patientinnen und Patienten gefährdet“, sagte Brenner. Er verlangt nun Rede und Antwort vom Management der Klinik.

Die AUVA wollte gegenüber der APA nicht konkreter auf das Gutachten eingehen. „Fragen zur Aufarbeitung der Brandschutzthematik und damit verbundener Themen“ könnten erst zu einem späteren Zeitpunkt behandelt werden. Man arbeite aktuell „standortübergreifend 24/7 daran, die Verlagerung von Leistungen und Operationsterminen auf andere Standorte zu ermöglichen“, hieß es. (APA)

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