Nahrungsmittelindustrie

Unilever spaltet „Ben & Jerry‘s“ ab und streicht 7500 Stellen

Als Teil eines Sparprogramms will Unilever sein Speiseeis-Geschäft als eigenständige Firma an die Börse bringen. 
Als Teil eines Sparprogramms will Unilever sein Speiseeis-Geschäft als eigenständige Firma an die Börse bringen. Reuters / Andrew Kelly
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Das Eis-Geschäft des britischen Konsumgüterkonzerns wird künftig eigenständig von Amsterdam aus geleitet. Zudem hat Unilever ein Sparprogramm angekündigt. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an.

Als Teil eines Sparprogramms will Unilever sein Speiseeis-Geschäft als eigenständige Firma an die Börse bringen. Die Abspaltung des Geschäfts mit Marken wie „Langnese“, „Magnum“ und „Ben & Jerry’s“ solle bis Ende 2025 abgeschlossen sein, teilte Unilever am Dienstag mit. Dadurch werde der britische Konsumgüterkonzern, der auch „Axe“-Deo oder „Omo“-Waschmittel im Angebot hat, „einfacher und fokussierter“.

Außerdem kündigte Unilever die Streichung von 7.500 seiner weltweit etwa 128.000 Stellen an. Damit sollen die Kosten in den kommenden drei Jahren um insgesamt rund 800 Mio. Euro gesenkt werden. Auf dem Prüfstand stünden Jobs in sämtlichen Konzernteilen, betonte Firmenchef Hein Schumacher. Er hatte vor einigen Monaten angekündigt, dass sich Unilever künftig auf 30 Kernmarken konzentrieren wolle, die 70 Prozent des Umsatzes einbrächten. Unter seinem Vorgänger war das Portfolio auf etwa 400 Marken angewachsen. Außerdem will Schumacher die Ertragskraft steigern und schloss daher größere Übernahmen vorerst aus.

Aktie legt zu

Das Eis-Geschäft werde künftig von Amsterdam aus geleitet, sagte Schumacher. Eine Entscheidung für den Ort der geplanten Börsennotiz sei aber noch nicht gefallen. Portfolio-Manager Jack Martin vom Vermögensverwalter Oberon begrüßte die Abspaltung. „Die Eiscreme-Sparte hat das Konzernergebnis schon eine ganze Weile geschmälert.“

An der Börse kamen die Ankündigungen gut an. Unilever-Aktien stiegen in London um bis zu sechs Prozent und steuerten auf den größten Tagesgewinn seit fast zwei Jahren zu. „Anleger wollten diese Maßnahmen sehen und das Management hat geliefert“, kommentierten die Experten des Brokerhauses Hargreaves Landsdown.(APA/Reuters)

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