Niger

Putschisten in Niger öffnen Schleusen: Europa steht vor Ansturm von Migranten aus Afrika

Die Stadt Agadez in Niger wird, wie schon vor 2015, zum Knotenpunkt für Migranten aus Afrika.
Die Stadt Agadez in Niger wird, wie schon vor 2015, zum Knotenpunkt für Migranten aus Afrika. Zohra Bensemra
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Die Putschregierung wirft nach den Franzosen auch die Amerikaner aus dem Land. Sie öffnet die Migrantenroute nach Libyen – und nach Italien. Im Hintergrund zieht Moskau Fäden.

Jeden Dienstagabend gegen 18 Uhr ist es so weit. Eine Kolonne aus vielen Dutzend überfüllter Kleinlastwagen verlässt die nigrische Stadt Agadez hinaus in die Weite der Sahara. Ziel ist das 800 Kilometer entfernte Madama im Nordosten des Landes. Es ist die Route, auf der Schleuser gewöhnlich Tausende von Migranten quer durch die Wüste zur libyschen Grenze schmuggeln, von der sie dann weiter an die Mittelmeerküste reisen und auf überladenen Booten Europa erreichen. Beinahe zehn Jahre lang musste Migration in Niger klandestin geschehen, da sie unter Strafe stand.

Heute ist daran jedoch nichts mehr geheim. Denn die Militärjunta, die sich vor acht Monaten an die Macht geputscht hat, setzte Ende November das bestehende „Gesetz gegen Menschenhandel“ kurzerhand außer Kraft. In Agadez werden nun am Busbahnhof Wagen und Fahrer gegen eine Gebühr registriert. Das nigrische Militär gibt den Kolonnen von Geländewagen sogar Geleitschutz.

„Route ist offiziell offen“

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