Medienbericht

USA planen Deal mit Wikileaks-Gründer Julian Assange

Assange anno 2019 in einem Polizeibus vor einem Gerichtstermin in London.
Assange anno 2019 in einem Polizeibus vor einem Gerichtstermin in London. Imago / Rob Pinney
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Washington bereitet laut Medienberichten ein Angebot für den gebürtigen Australier vor. Er könnte sich für ein geringeres Vergehen schuldig bekennen, schwerwiegendere Spionageanklagen würden eingestellt, der 52-Jährige könnte dann freikommen.

Das „Wall Street Journal“ will von Insidern erfahren haben, dass das US-Justizministerium nach Möglichkeiten sucht, den jahrelangen juristischen Marathon von Julian Assange zu beenden. Demnach erwäge das Ministerium, dem aus Australien stammenden, nicht unumstrittenem Enthüllungs-Aktivisten (52) zu erlauben, sich für ein geringeres Vergehen schuldig zu bekennen. Konkret könnte er den Missbrauch vertraulicher Informationen hinsichtlich von Aktionen des US-Militärs eingestehen und über eine derartige Abmachung aus seiner Haft in Großbritannien freigelassen werden.

Aktuell drohen ihm in den USA wegen zahlreicher Anklagen mit Bezug auf Geheimnisverrat, Gefährdung der nationalen Sicherheit und Spionage bis zu 175 Jahre Haft, unter Umständen die Todesstrafe. In Großbritannien sitzt er seit 2019 im Zusammenhang mit einem früheren Verfahren gegen ihn in Schweden wegen mutmaßlicher Vergewaltigung ein (mittlerweile eingestellt), wegen Missachtung des Gerichts, Verstoßes gegen Kautionsauflagen sowie im Zusammenhang mit den US-Vorwürfen und dem damit verbundenen Auslieferungsverfahren.

Jahrelanges Botschafts-Asyl in London

Assange war 2012 in die Botschaft von Ecuador in London geflohen und hatte dort jahrelang gelebt, bis man ihn 2019 rauswarf, was politische Motive hatte, aber auch an seinem Verhalten gegenüber Botschaftsmitarbeitern lag. Unmittelbar nach seinem Rauswurf wurde er verhaftet.

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