Kein olympisches Becken, dafür sehr schön gestaltet: der Pool im Souterrain des Grand Mazarin Hotels im Marais.
Paris 2024

Eine Reise nach Paris in der Olympia-Aufwärmphase

Im Marais hat ein neues Hotel eröffnet, das von Stardesigner Martin Brudnizki gestaltet wurde. Ausstellungen widmen sich dem Thema des sportlichen Treibens, die Kathedrale von Notre-Dame fiebert ihrer Eröffnung zum Jahresende entgegen, und im Le Bristol gibt es ein Schokoosterei in Flammenform.

Ein neues Luxus-Boutiquehotel in einem der pariserischsten Quartiers, das ist auch für die Bewohner der Stadt eine Sehenswürdigkeit. Von außen sieht das Gebäude, in dem Le Grand Mazarin sich befindet, freilich sehr ortstypisch aus. „Es ist ganz im ,style haussmannien‘ gehalten“, sagt der in London lebende schwedische Designer Martin Brudnizki, der für das Interieur zuständig war. „Das hat auch unsere Arbeit für die Ausstattung beeinflusst.“ Brudnizki zählt zu den bekanntesten Namen unter den weltweit gefragten Hotel- und Restaurantdesignern. Zu seinen Kunden zählt die LVMH-Gruppe ebenso wie Four Seasons oder Rosewood Hotels. Eines der bekanntesten Projekte war die Neueinrichtung von Annabel’s, dem legendären Private Members Club in London.

Die Pariser Salonkultur vergangener Jahrhunderte war eine Inspirationsquelle für das Interieur des Hotels.
Die Pariser Salonkultur vergangener Jahrhunderte war eine Inspirationsquelle für das Interieur des Hotels.Vincent Leroux

Sagen wir einmal so: Wer in einem Hotelzimmer unterkommen möchte, das aussieht wie die beige-minimalistische Waschbetonwohnwelt von Kim Kardashian, der ist in einem von Martin Brudnizki entworfenen Interieur eventuell nicht ganz perfekt aufgehoben. Wilde Farbkombinationen, gemusterte Stoffbahnen, ja Baldachine über dem Bett wie im Le Grand Mazarin und natürlich Antiquitäten, die den Zimmern eine besondere Note verleihen sollen: All das gehört zur Handschrift von Brudnizkis Designstudio.

Designer Martin Brudnizki lässt Hotels, Clubs und Restaurants ihre eigene Geschichte erzählen.
Designer Martin Brudnizki lässt Hotels, Clubs und Restaurants ihre eigene Geschichte erzählen.Oli Kearon

„Annabel’s war wahrscheinlich das extremste Beispiel dessen, wie ich arbeite, da wurde mir völlige Freiheit gelassen. So etwas kann man in einer Karriere nicht wiederholen“, sagt Brunizki in einem Videocall. Man buche sein Studio zwar wegen der Ästhetik, für die es stehe – er seinerseits bemühe sich aber, jedes Projekt auf einzigartige Weise auszuführen. „Wir berufen uns oft auf die Geschichte des Gebäudes oder des Ortes. Ausgangspunkt jeder Arbeit sind die Worte, die wir finden. Wenn das einem Kunden behagt, folgt der Designprozess.“

Der legendäre Private Members Club Annabel’s in London ist seit 1963 berühmt. Brudnizki gestaltete ihn 2018 völlig neu.
Der legendäre Private Members Club Annabel’s in London ist seit 1963 berühmt. Brudnizki gestaltete ihn 2018 völlig neu.James McDonald

In den historischen Pariser Gebäuden, die Le Grand Mazarin beherbergen, gehe es um die Salonkultur des 18. und 19. Jahrhunderts: „Man diskutiert über Politik und Literatur, man führt Konversationen, man ist im Austausch“, beschreibt Brudnizki den Ansatz. Er selbst steigt übrigens vorzugsweise im Urlaub gar nicht erst im Hotel ab: „Da miete ich lieber ein Haus mit schöner Aussicht. Wenn man beruflich so viel mit Hotels zu tun hat wie ich, wäre das sonst keine Entspannung für mich. Ich würde ständig jedes Detail analysieren und Parallelen zu meiner Arbeit ziehen.“

Disclaimer: Ein Aufenthalt in Le Grand Mazarin erfolgte auf Einladung des Hotels. Die Berichterstattung erfolgt in redaktioneller Unabhängigkeit. 

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