Slowakei

Linkspopulisten gegen Liberale: In der Slowakei tobt eine Schlammschlacht um das Präsidentenamt

Ex-Außenminister Ivan Korčok (4. v. l.) und Parlamentspräsident Peter Pellegrini (2. v. r.) kommen Umfragen zufolge in die Stichwahl ums slowakische Präsidentenamt.
Ex-Außenminister Ivan Korčok (4. v. l.) und Parlamentspräsident Peter Pellegrini (2. v. r.) kommen Umfragen zufolge in die Stichwahl ums slowakische Präsidentenamt. AFP/Tomas Benedikovic
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Parlamentspräsident Peter Pellegrini, Koalitionspartner des prorussischen Premiers Fico, geht am Samstag als Favorit in die Wahl um das höchste Amt im Staat. Alles deutet auf eine Stichwahl mit Ex-Außenminister Ivan Korčok hin.

Bratislava. Seit Wochen gehen die Wogen in der Slowakei hoch. Das Land ist tief gespalten zwischen Anhängern der linkspopulistischen Regierung von Robert Fico und der liberalen Opposition. Und diese feindselige Polarisierung beherrscht auch den Wahlkampf um das höchste Amt im Staat. Am Samstag soll die Bevölkerung einen Nachfolger für Präsidentin Zuzana Čaputová wählen. Unter den neun Kandidaten, die noch am Start sind, ist keine einzige Frau.

Mehr Aufmerksamkeit als die spärlichen öffentlichen Auftritte der Kandidaten erwecken seit dem Dezember die Massenproteste Tausender Regierungsgegner auf den Straßen Bratislavas und anderer Städte. Die vordergründigen Haupt­themen wechselten von einer Demonstration zur anderen, aber als roter Faden zog sich die Kritik am Wahlfavoriten Peter Pellegrini durch.

Der Parlamentspräsident sei Teil der für die Slowakei und ihr internationales Ansehen schädlichen Regierungspolitik und dürfe daher auf keinen Fall Präsident werden. „Wenn Pellegrini gewinnt, dann hat Fico alle Machtpositionen im Staat unter seiner Kontrolle und wird die Slowakei nach dem Vorbild von Viktor Orbáns Ungarn umgestalten!“, warnten die Redner auf den Protesttribünen immer wieder.

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