Diskussion um Fiaker

Das tote Fiaker-Pferd hieß „Trudi“

Zwei Fiakerpferde der Firma Paul beim Aufbruch in im Stall in Simmering.
Zwei Fiakerpferde der Firma Paul beim Aufbruch in im Stall in Simmering.Stanislav Jenis
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Das auf der Straße verstorbene Fiaker-Pferd war Teil einer Studie der VetMedUni Wien und wurde regelmäßig untersucht. Für die Besitzer war es „wie ein Familienmitglied“. Doch wie erklärt man der Öffentlichkeit so etwas in einer hitzigen Debatte?

Es war natürlich ein trauriger Anblick. Ein Fiakerpferd lag am Mittwochvormittag tot auf der Rinnböckstraße in Simmering. Noch eingespannt im Geschirr sieht man das weiße Pferd auf Fotos regungslos auf der Straße liegen, während sich sein ebenfalls weißer Kollege (Fiakerpferde werden in der Regel in den gleichen Farben angespannt) über den leblosen Körper beugt.

Tatsächlich geht das Veterinäramt von einem plötzlichen Herztod aus. Doch der Vorfall rief natürlich wieder Kritiker auf den Plan. „Muss wirklich erst ein Pferd sterben, damit klar wird, wie gefährlich die Fiakerei für die Pferde ist?“, reagiert etwa die Tierschutzorganisation Vier Pfoten.

Schockiert, fassungslos, traurig

Tatsächlich handelt es sich bei dem betroffenen Unternehmen, Fiaker Paul, um eines, das sich in der Debatte um Tierwohl durchaus bemüht und transparent zeigt. Das Pferd habe Trudi geheißen, heißt es in einem Posting auf der Facebookseite des Fiakerbetriebs. Trudi sei kein unpersönliches Arbeitstier gewesen, sondern „ein Familienmitglied“. Dementsprechend schockiert, fassungslos und traurig sei man über den Verlust. Trudi sei eine „gutherzige, ruhige und stets aufmerksame Stute, die immer für uns da war“, gewesen, heißt es weiters in dem Posting.

Was dort auch noch steht: Trudi war Teil einer Hitzestudie, die die VetMedUni Wien durchführt und wurde deswegen seit Beginn 2024 mehrfach wöchentlich tierärztlich untersucht. Zu keinem Zeitpunkt konnten Auffälligkeiten festgestellt werden.

Fiaker Paul, ein Familienbetrieb in dritter Generation, zählt zu den bekannten Fiakerbetreibern der Stadt und zu jenen, die in der hitzig diskutieren Fiakerdebatte um Transparenz bemüht sind. Wer will, kann bei Fiaker Paul etwa eine Stallführungstour buchen. Die beginnt um neun Uhr vor einer Tour im Stall in Simmering, dort kann man sich umsehen, sehen wie die Pferde leben und danach mit ihnen zur Arbeit fahren. Weiters kann man das Fiaker-Pferde-Zentrum in Göttelsbrunn-Arbesthal besuchen, dorthin wo die Pferde auf Urlaub geschickt werden. (win)

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