Kulturwissenschaften

Frauen mit Waffen: Das Erbe von Buffalo Bills Revolverheldinnen

In den USA inszenieren sich v. a. republikanische Frauen gern mit Waffen (im Bild: Debbie Ferns, die Schießseminare für Frauen populär machte).
In den USA inszenieren sich v. a. republikanische Frauen gern mit Waffen (im Bild: Debbie Ferns, die Schießseminare für Frauen populär machte).Marc Lecureuil/Getty Images
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In der Populärkultur werden bewaffnete Frauen mal sexy, mal monströs, aber stets als Abweichung von der Norm dargestellt. Der Sammelband „Ladies in Arms“ untersucht ihr feministisches Potenzial.

Ob als psychopathische Attentäterin in der Serie „Killing Eve“, als Protagonistin des Computerspiels „Tomb Raider“, als Rapperin, die lasziv mit Pistole posiert, oder als Soldatinnen der Roten Armee, abschätzig als „Flintenweiber“ bezeichnet – die bewaffnete Frau erregt Aufmerksamkeit. Doch was genau macht ihre Faszination aus? Und wie hat sich ihre Rolle in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Diesen Fragen gingen die Romanistin Teresa Hiergeist von der Uni Wien und die Amerikanistin Stefanie Schäfer von der Uni Erlangen nach. In dem Mitte März erschienenen Sammelband „Ladies in Arms“ brachten die Kulturwissenschaftlerinnen Forschende aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um die emanzipatorischen Aspekte der bewaffneten Frau in der Populärkultur zu diskutieren.

Historische Frauen neu erzählt

„In der militärischen Waffenkultur wird der Mensch mit Waffe prinzipiell als Mann dargestellt“, erklärt Schäfer. „Die bewaffnete Frau ist hingegen eine von der Norm abweichende, deviante Figur.“ Das provoziere Fragen nach ihrer Motivation – nach dem Warum, dem Wofür, der Legitimation. „Wir haben beobachtet, dass in der Populärkultur Abbildungen von Frauen mit Waffe sukzessive zugenommen haben“, sagt die Amerikanistin zum Hintergrund des Buches. „Die in den Neunzigern begonnene Diversifizierung verstärkte sich in den letzten zehn Jahren.“

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