Ordinationen

Coronatests ab April nicht mehr kostenlos

„Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests in den Ordinationen wäre untragbar und würde enorme Nachteile für Risikogruppen bringen“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied.
„Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests in den Ordinationen wäre untragbar und würde enorme Nachteile für Risikogruppen bringen“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied.Clemens Fabry
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Die Ärztekammer übt scharfe Kritik am Gesundheitsministerium. Vor allem Risikopatienten seien „die Leidtragenden dieser Fehlentscheidung“.

Bisher wurden in Ordinationen Coronatests im Verdachtsfall, also bei eindeutigen Symptomen, von den Kassen übernommen und vom Bund finanziert. Ab April müssen sie selbst bezahlt werden, weil der Bund die Kosten nicht mehr übernehmen will und das Gesundheitsministerium die entsprechende Verordnung mit 1. April auslaufen lässt.

Daran übt die Österreichische Ärztekammer scharfe Kritik. „Im Verdachtsfall ist die Testung von Patientinnen und Patienten essenziell, um schnell eine Diagnose zu stellen und damit weitere Ansteckungen zu verhindern“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen und der Wiener Kammer. „Vor allem zu Ostern kommen die Familien zusammen und es kann durch die hohe Reiseaktivität leicht zu Ansteckungen mit dem Coronavirus kommen. Es ist völlig untragbar, dass das Gesundheitsministerium just mit 1. April, dem Ostermontag, die kostenlosen Testungen einstellt. Wir fordern vom Bund ein rasches Einlenken und eine langfristige Verlängerung der kostenlosen Tests in den Ordinationen.“

Anspruch auf Paxlovid

Die Leidtragenden wären der Kammer zufolge vor allem Risikopatienten. Werde die Finanzierung nicht sichergestellt, müssten auch sie ab 1. April selbst für Tests aufkommen, um etwa Anspruch auf Paxlovid zu haben, da die Verschreibung dieses Medikaments an einen positiven Test geknüpft ist: „Vor allem für Risikogruppen ist es enorm wichtig, rasch und kostenlos Klarheit zu bekommen, um im Falle einer Ansteckung unmittelbar mit postviralen Medikamenten wie Paxlovid gegensteuern zu können“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte. „Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests in den Ordinationen wäre untragbar und würde enorme Nachteile für Risikogruppen bringen. Das ist eine massive Fehlentscheidung im Gesundheitsmanagement.“ (red.)

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