München

Signa: Geschäftsmann bietet 450 Millionen Euro für Luxuskaufhaus Oberpollinger

Nach und nach treten potenzielle Käufer für die Top-Immobilien aus dem zerbröckelndem Signa-Reich auf den Plan.
Nach und nach treten potenzielle Käufer für die Top-Immobilien aus dem zerbröckelndem Signa-Reich auf den Plan.Imago / Xanneczichosx
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Dem Vernehmen nach soll ein Geschäftsmann am Münchner Luxuskaufhaus der insolventen Signa Prime interessiert sein. Das Angebot von 450 Millionen Euro dürfte bereits auf dem Tisch liegen.

Nach und nach treten potenzielle Käufer für die Top-Immobilien aus dem zerbröckelndem Signa-Reich auf den Plan. Ein Geschäftsmann soll für das Münchner Luxuskaufhaus Oberpollinger 450 Millionen Euro bieten, berichtet der „Münchner Merkur“ (Dienstag). Zuletzt wurde ein eine Milliarde Euro schweres Offert des heimischen Baumagnaten Georg Stumpf für das „Goldene Quartier“, das Hotel Park Hyatt und das Verfassungsgerichtshofsgebäude in Wien sowie für das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck kolportiert.

Wie die Münchner Zeitung laut Eigenangaben erfuhr, soll für den Oberpollinger in der Fußgängerzone besagtes Angebot bereits auf dem Tisch liegen. Kaufinteressent sei dem Vernehmen nach ein wohlhabender Geschäftsmann, der in der jüngeren Vergangenheit bereits bei einem größeren Immo-Deal in Top-Lage zum Zug gekommen war.

Gebäude gehört zur insolventen Signa Prime

Das Oberpollinger-Gebäude gehört zur insolventen Signa Prime. Der Geschäftsbetrieb im Haus, also der Oberpollinger selbst, ist Mieter und gehört zur KaDeWe-Gruppe. An diesem mittlerweile ebenfalls insolventen Unternehmen ist René Benkos Signa beteiligt, Mehrheitseigner ist mit 50,1 Prozent jedoch die Central Group des thailändischen Milliardärs Tos Chirathivat.

Das deutsche Branchenmagazin „Capital“ hatte zuletzt spekuliert, die Central Group habe bewusst den Geldhahn der KaDeWe-Gruppe zugedreht, zu der neben dem Oberpollinger und dem namensgebenden „Kaufhaus des Westens“ in Berlin (KaDeWe) auch das Alsterhaus in Hamburg gehört. Ziel solle es sein, den Preis zu drücken.

Laut „Capital“ könnte die Central Group sogar darauf aus sein, die Immobilien in Berlin, München und Hamburg günstig zu kaufen - bisher gehört ihr nur ein Teil des Hauses in Berlin. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Mieten des Luxuskaufhauses enorm hoch sind.

Im Geschäftsjahr 2021 hatte Oberpollinger dem Bericht zufolge insgesamt 25,902 Millionen Euro zahlen müssen, das entspricht einer Miete von fast 2,16 Millionen Euro pro Monat. Die Mieten sind für den Einzelhandel zwar auch andernorts ein Problem, im Fall des Oberpollinger machen sie aber einen besonders hohen Teil des Umsatzes aus.

Hohe Mieten „maßgeblich“ für Schieflage verantwortlich

Tatsächlich hieß es von der KaDeWe-Gruppe schon Ende Jänner, die hohen Mieten seien „maßgeblich für die wirtschaftliche Schieflage verantwortlich“. Die Mieten sollen per Index-Vertrag festgelegt worden sein - mit diesen soll die Signa den Wert der Immobilie über Jahre hinweg gesteigert haben.

Durch die Signa-Insolvenz sei Bewegung in den Münchner Immobilienmarkt gekommen. Jüngst wechselte laut „Münchner Merkur“ das Kaut-Bullinger-Haus an der Rosenstraße den Eigentümer. Benko hatte das Traditionshaus erst 2020 erworben. Auch das ehemalige Hertie-Kaufhaus am Hauptbahnhof könnte bald in neue Hände wechseln. Vergangenes Wochenende ist die Frist zur Abgabe von Geboten abgelaufen. Die Alte Akademie in der Fußgängerzone - derzeit eine Baustelle - dürfte ebenfalls ein begehrtes Objekt sein. (APA)

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