Ukraine-Krieg

Russische Hackerangriffe auf Slowenien

Binärcode in russischer Farbe (Symbolbild)
Binärcode in russischer Farbe (Symbolbild)Getty
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Russische Cybergangster hatten Vergeltung für Sloweniens Beteiligung an Munitionslieferungen für die Ukraine angekündigt und Webseiten mehrerer Behörden zeitweise lahmgelegt. Ernste Schäden oder Datendiebstähle gab es angeblich nicht.

Ljubljana. In Slowenien sind Internetseiten von Behörden, darunter des Präsidialamtes, zum Ziel von Cyberattacken geworden. Das Regierungsamt für Informationssicherheit gab am Donnerstag bekannt, dass es sich um sogenannte DDOS-Attacken, d. h. Überlastungsangriffe gehandelt habe. Zu Zugriffen in die Systeme und auf Daten darin sei es aber nicht gekommen, hieß es. Die Angriffe werden mit einer russischen Hackergruppe in Verbindung gebracht.

Zunächst war am Mittwochnachmittag die Webseite von Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar betroffen, weshalb sie mehrere Stunden nicht erreichbar war. Das slowenische Computer Emergency Response Team (SI-CERT) bestätigte den Vorfall und betonte, dass die Hacker nicht ins System eingedrungen seien, es sei lediglich die Website verlangsamt worden. In der Nacht auf Donnerstag setzten sich die Angriffe auf andere staatliche Stellen fort. Die Behörden enthüllten nicht näher, welche Webseiten noch attackiert wurden. Laut dem Nachrichtenportal N1 waren auch die Seiten der Regierung und des Parlaments betroffen.

Rache für militärische Hilfe an Kiew

Medienberichten zufolge hatte eine russische Hackergruppe namens „Cyber Army Russia Reborn“ zuvor eine Kampagne gegen die Webseiten der slowenischen Behörden angekündigt. Als Grund wurde die Beteiligung Sloweniens an der aktuellen tschechischen Initiative zum Kauf von Munition für die Ukraine angegeben, wie das Nachrichtenportal „24ur.com“ am Mittwoch berichtete. Slowenien hat schon bisher die Ukraine militärisch unterstützt, aufgrund seines kleinen Militärs aber in recht kleinen Mengen, darunter 28 veraltete Kampfpanzer Typ M-55S und 35 Schützenpanzer Typ BVP M-80 aus jugoslawischer Fertigung.

Bei einer DDOS-Attacke (Distributed Denial of Service) wird die Webseite von Anfragen überflutet, mit dem Ziel, sie zu überlasten und lahmzulegen. Laut slowenischen Medien hatte SI-CERT den bösartigen Datenverkehr blockiert, weshalb die Internetseiten unerreichbar waren. Derartige Angriffe werden seit Beginn des Ukraine-Krieges auch in anderen EU- und NATO-Ländern verzeichnet. (APA/wg).

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