Unternehmer Michael Tojner über die einstige Erfolgsstory Varta, die mittlerweile ein Sanierungsfall ist. Über Fehler der europäischen Standortpolitik – und über eigene Fehler.
Die Presse: Herr Tojner, als Unternehmer haben Sie auch schon bessere Zeiten erlebt, oder?
Michael Tojner: Ja, es ist generell ein herausforderndes Umfeld, für Varta ganz speziell. Wobei alle anderen Beteiligungen gut laufen.
Varta ist sicher Ihr Sorgenkind. Da ist ja gewissermaßen Murphy’s Law eingetreten, wonach alles, was schieflaufen kann, auch schiefläuft: Die hohen Rohstoff- und Energiepreise setzen dem Batteriekonzern zu; dann hat der US-Konzern Apple zugesagte Abnahmevolumina massiv reduziert; und schließlich hat eine Cyberattacke im Februar die Produktion lahmgelegt. Jetzt droht Varta auch noch, aus dem Aktienindex SDax zu fliegen, weil der Geschäftsbericht aufgrund der Cyberattacke nicht rechtzeitig veröffentlicht werden kann. Wie geht es dort jetzt weiter?