Literatur aus Norwegen

Vigdis Hjorth: Ein Recht auf die eigene Geschichte

Die norwegische Autorin Vigdis Hjorth wird mit „Die Wahrheiten meiner Mutter“ und  „Ein falsches Wort“ endlich auch im deutschen Sprachraum neu entdeckt.
Die norwegische Autorin Vigdis Hjorth wird mit „Die Wahrheiten meiner Mutter“ und „Ein falsches Wort“ endlich auch im deutschen Sprachraum neu entdeckt. Agnete Brun
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Mit unglaublicher psychologischer Tiefenschärfe schreibt die norwegische Autorin Vigdis Hjorth über eine Tochter, deren Geschichte von ihrer Mutter und ihren Geschwistern verleugnet wird.

In Norwegen ist die 64-jährige Vigdis Hjorth ganz unbestritten eine der wichtigsten Gegenwartsliteratinnen des Landes. Im deutschen Sprachraum wiederum erlangt sie erst jetzt langsam Berühmtheit. Lange wurden Hjorths Bücher als belanglose „Frauenliteratur“ abgetan, die Titel kitschig übersetzt und die Bücher falsch eingeordnet. Dabei gilt sie als Vertreterin jener radikalen skandinavischen Selbstentblößungs-Literatur, die von dem Norweger Dag Solstad ausging und von seinem Landsmann, Literaturstar Karl Ove Knausgård, und seiner Reihe „Mein Kampf“ in die Welt hinausgetragen wurde.

Banal sind Vigdis Hjorths Inhalte also absolut nicht. Viele ihrer Romane setzen sich mit Kindheitstraumata sowie komplexen und zerstrittenen Familienkonstrukten auseinander, die sich zu großen Teilen auf autobiographische Erlebnisse der Autorin beziehen. Ähnlich wie auch im Falle von Knausgård, meldeten sich nach Veröffentlichung ihrer Bücher auch Familienmitglieder zu Wort, die sich in den Romanen missrepräsentiert fühlten.

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