Interview

EBRD-Chefökonomin: „Erneuerbare werden gebraucht, um in der Industrieproduktion wettbewerbsfähig zu bleiben“

„Jeder will das Plus eins zu China werden“, sagt Javorcik.
„Jeder will das Plus eins zu China werden“, sagt Javorcik.Akos Burg
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Die Abkehr westlicher Firmen von China sei eine große Chance für Länder in Osteuropa, sagt Beata Javorcik, Chefökonomin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energieträgern werde dabei eine große Rolle spielen.

Die Presse: Die konjunkturelle Situation in Europa ist schwach, und vor allem Deutschland gilt wieder als der „kranke Mann“ des Kontinents. Wie stark beeinflusst das die wirtschaftliche Entwicklung der Länder Osteuropas?

Beata Javorcik: Der Bedarf nach Exportgütern aus Osteuropa ist aufgrund der geringeren Nachfrage aus Deutschland natürlich geringer. Und auch die Direktinvestitionen aus Deutschland fallen niedriger aus. Aber es ist nicht nur das: Grundsätzlich sind die Länder Osteuropas ebenso wie Österreich oder Deutschland stark von den Folgen des Krieges in der Ukraine betroffen. So sind die Energiekosten stark angestiegen und jetzt vier bis fünfmal so hoch wie in den USA. Auch die Inflation ist in Osteuropa dadurch stark angestiegen und zog höhere Zinsen nach sich, die nun die Konjunktur zurückgehen ließen. Allerdings bringen diese Krisen der jüngsten Zeit den Ländern Osteuropas auch Vorteile.

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