Am Karfreitag fanden Mitglieder der Glaubensgemeinschaft ein verdächtiges Paket, das sich als Sprengstoff entpuppte. Bereits im August 2023 gab es in Leibnitz einen Autobomben-Anschlag auf die Zeugen Jehovas.
Am Karfreitag ist bei den Zeugen Jehovas in Kalsdorf südlich von Graz ein verdächtiges Paket entdeckt worden. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um einen funktionstüchtigen Sprengsatz. Die Polizei nimmt an, dass ein Zusammenhang zu einem Anschlag auf die Glaubensgemeinschaft im August des Vorjahres im steirischen Leibnitz besteht. Das hätten Analysen und Spurenauswertung ergeben.
Bei dem Anschlag in Leibnitz hatte ein Unbekannter Sprengsätze an zwei geparkten Fahrzeugen von Mitgliedern der Zeugen Jehovas angebracht. Diese explodierten auch. Verletzt wurde niemand.
Paket hätte „großen Schaden“ anrichten können
Am Karfreitag hatten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft das Paket im Eingangsbereich des Königreichssaals entdeckt und die Polizei alarmiert. Rund 50 Menschen hätten dort an einem Gottesdienst teilgenommen. Zahlreiche Einsatzkräfte bis hin zu Sprengstoffexperten (SKO) und dem Entschärfungsdienst (ESD) des EKO Cobra standen die ganze Nacht im Einsatz, um das Paket zu sichern.
Bereits am Tag darauf stellte sich heraus, dass es sich um eine sehr ernste Situation gehandelt hat. Das Paket hätte „großen Schaden anrichten können“, sagte Polizeisprecher Markus Lamb. Details zur Art und Bauweise des Sprengsatzes gab die Exekutive nicht bekannt, „um die Ermittlungen nicht zu gefährden“, heißt es.
Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) Steiermark sei noch intensiv mit den Erhebungen zu den Hintergründen beschäftigt. Personen werden befragt und vernommen sowie Spuren ausgewertet. Die Polizei rät allgemein zu erhöhter Aufmerksamkeit und bittet darum, Verdächtiges umgehend zu melden. (schev)