Literatur

Es beginnt damit, dass die Truthähne tanzen

Dana Grigorcea liefert mit ihrem Roman eine unterhaltsame Reise in aktuelle und vergangene Kunstdebatten.
Dana Grigorcea liefert mit ihrem Roman eine unterhaltsame Reise in aktuelle und vergangene Kunstdebatten.Foto: Mardiana Sani
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Voller Lust am Erzählen beschreibt Dana Grigorcea den künstlerischen Schöpfungsprozess: Einmal lesen wir über das Leben ihrer Protagonistin, die gerade an einem Roman schreibt und an sich als Mutter zweifelt, dann lesen wir in diesem Roman.

Es wird getanzt zu Beginn des neuen Romans von Dana Grigorcea. Zuerst eng und atemlos, dann folgt der Truthahntanz, und als Grande Finale wird auf dem Parkett eine Vogelstatue überreicht. Der Schöpfer der Statue, Constantin Avis, ist aus Paris gekommen, um im New York der 1920er-Jahre seine Skulpturen auszustellen. Constantin ist aber nicht nur Bildhauer, sondern auch der Protagonist eines Romans, an dem die Autorin Dora schreibt. Dora ist ein Jahrhundert später einem Stipendium an die februarkalte ligurische Küste gefolgt, wo sie mit Sohn Loris und Kindermädchen Macedonia im Gepäck ihren Roman über Constantin fertig schreiben will.

Eine Art Mise en abyme des künstlerischen Schöpfungsprozesses, denn auch wenn hundert Jahre, ein Kontinent und ­(mindestens) eine Fiktionalisierungsebene zwischen Dana und Constantin liegen, treiben sie doch dieselben Fragen um: Wie befreit man das Gesicht aus dem Stein? Wie formt sich Sprachmaterial zu Literatur? ­Was ist Kunst?

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