Am Samstag wird in der Slowakei ein neuer Staatspräsident gewählt. Favorit Peter Pellegrini wirkte zuletzt defensiv. Sein Rivale Ivan Korčok schwimmt auf der Welle der Unzufriedenheit.
Bratislava. Das Rennen ist spannend bis zuletzt. Zumindest, wenn man auf die vier letzten Umfragen blickt, die vor der Präsidentenstichwahl in der Slowakei veröffentlicht worden sind. In zwei Umfragen liegt der sozialdemokratische Parlamentspräsident, Peter Pellegrini, zum Teil hauchdünn vorn, in zwei anderen der liberale Ex-Außenminister und Diplomat Ivan Korčok. Der an der Wirtschaftsuniversität Bratislava (Presseburg) lehrende Politikwissenschaftler Radoslav Štefančík weist im Gespräch mit der „Presse“ aber darauf hin, dass Umfragen mit Vorsicht zu bewerten seien: Vor dem ersten Durchgang am 23. März hätten die Umfragen auch Pellegrini vorn gesehen, aber am Ende habe Korčok mit fünfeinhalb Prozentpunkten Vorsprung gewonnen. Gerade dieser Überraschungssieg im ersten Wahlgang gegen Pellegrini und sieben andere, nun ausgeschiedene Kandidaten hat dem Korčok-Team offenbar gewaltigen Schwung verliehen.