Roman

Dolly Alderton: Reiß dich zusammen!

Journalistin, Podcasterin, Autorin – und ein Star in Großbritannien: Dolly Alderton
Journalistin, Podcasterin, Autorin – und ein Star in Großbritannien: Dolly AldertonAlexandra Cameron
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Freundin weg – und alles aus? Erst jammert Dolly Aldertons Protagonist, dann rappelt er sich doch wieder auf. Kauzig!

Was für ein armseliger Kerl, der so hilflos seiner Ex-Freundin nachheult! Gedanken dieser Art gehen einem bei Dolly Aldertons „Am Ende ist es ein Anfang“ gleich einmal durch den Kopf. Die Erkenntnis des Titels ereilt den Ich-Erzähler, Andy, aber wirklich erst dann: am Ende. Und das wirkt da doch etwas zu reflektiert-rational.

Aber widmen wir uns erst dem armen Getrennten. Der hat eine Liste mit 20 Punkten aufgesetzt mit Gründen, warum die Trennung von Jen nach drei Jahren doch gut war. Halbherzig, ob man das so glauben darf? Von Beruf ist Andy Comedian, es läuft eher schlecht als recht für ihn. Einen Satz, den er am meisten verabscheut, aber oft hört: „Sag was Lustiges!“ Das tut er derzeit natürlich ungern wie nie.

Heiter ist dafür seine aktuelle Wohnsituation: Er ist der neue Mitbewohner eines Seniors. Morris ist riesiger Beatles-Fan und stolz, dass George Harrison angeblich einmal in seinem Haus übernachtet hat. Da sich Morris nie merken kann, was Andy arbeitet, gibt’s laufend Jobvorschläge.

Ein Problem ist freilich, dass Andy und Jen gemeinsame gute Freunde haben. Das andere Problem ist, dass beide Mitte 30 sind. In dem Alter eine Beziehung zu beenden, während andere sich ins Familienleben stürzen, gleicht einem Desaster.

Am Schluss kommt Jen zu Wort, und das ist ein guter Beginn für beide: für Neues. Dolly Aldertons Roman bietet leichte Lektüre mit ernstem Ton – oder umgekehrt.

Dolly Alderton: „Am Ende ist es ein Anfang“, übersetzt von Zoë Beck, Atlantik-Verlag, 466 Seiten, 26,50 Euro
Dolly Alderton: „Am Ende ist es ein Anfang“, übersetzt von Zoë Beck, Atlantik-Verlag, 466 Seiten, 26,50 Euro

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