Interview

Israelischer Armeesprecher Shalicar: „Jeden Tag schwächen wir die Hamas weiter“

Arye Sharuz Shalicar ist als Armeesprecher selbst zum Feindbild geworden.
Arye Sharuz Shalicar ist als Armeesprecher selbst zum Feindbild geworden.Caio Kauffmann
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Arye Sharuz Shalicar über den Stand im Gazakrieg, den strategischen Rückzug aus Khan Yunis, humanitäre Hilfe und die Parallelen zwischen Hamas und den Nazis. Und warum er nicht mehr an die Zweistaaten-Lösung glaubt.

Die Presse: Benjamin Netanjahu redet davon, dass der „totale Sieg“ über die Hamas sehr nah sei. Was ziehen Sie für eine Halbjahresbilanz des bis dato längsten israelischen Kriegs?

Arye Shalicar: In einem Krieg, in dem man einer großen Terrororganisation gegenübersteht, die ein ganzes Gebiet seit 17 Jahren ober- und unterirdisch kontrolliert hat, muss man Geduld haben. Die irakische Armee hat mit Luftunterstützung der USA den IS in Mossul 2016/2017 ein Jahr lang bekämpft. Das waren 4000 bis 5000 IS-Kämpfer. Im Gazastreifen reden wir von Zehntausenden Kämpfern der Hamas und des Islamischen Jihad plus Verwaltung.

Wie lautet also die Zwischenbilanz?

Die Geiseln sind zum Großteil nicht zurück, die Hamas-Führer Sinwar und Deif nicht tot. Insofern ist das Glas halb leer. Halb voll ist es dagegen, wenn wir davon ausgehen, dass wir jeden Tag, der ein trauriger für die Geiseln ist, die Hamas und den Islamischen Jihad noch weiter schwächen.

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