Hassrede

Nach Morddrohungen: ESC-Organisatoren verurteilen „gezielte Kampagnen“ gegen Teilnehmer

Eden Golan erhielt Morddrohungen auf Instagram.
Eden Golan erhielt Morddrohungen auf Instagram.Reuters / Stringer
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Die EBU unterstütze das Recht auf Meinungsäußerung nachdrücklich, Beschimpfungen im Netz gehören aber nicht dazu. Künstler des ESC ins Visier zu nehmen, sei „inakzeptabel und völlig unfair“, heißt es.

Nachdem Israels Vertreterin Eden Golan massive Drohungen auf Instagram erhielt, haben die Organisatoren des Eurovision Song Contests (ESC) „gezielte Kampagnen“ gegen teilnehmende Künstler als „inakzeptabel“ verurteilt. Die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den ESC organisiert, erklärte am Dienstag, sie verstehe, dass die Menschen ihre Ansichten über die Ereignisse im Nahen Osten zum Ausdruck bringen wollten. Sie sei jedoch besorgt über „gezielte Kampagnen in sozialen Netzwerken gegen einige unserer teilnehmenden Künstler“.

In der EBU-Erklärung wird betont, dass die Meinungsfreiheit und das Recht auf Meinungsäußerung in einer demokratischen Gesellschaft nachdrücklich unterstützt würden. Die EBU wende sich jedoch entschieden gegen jede Form von Beschimpfungen im Internet, Hassreden oder Belästigungen, die sich „gegen unsere Künstler oder Personen richten, die mit dem Wettbewerb in Verbindung stehen“. Künstler des ESC ins Visier zu nehmen, sei „inakzeptabel und völlig unfair“.

In der Erklärung wurde kein bestimmter Künstler genannt. Sie wurde jedoch zu einer Zeit veröffentlicht, zu der die 20-jährige Golan, Morddrohungen auf ihrem Profil im Onlinenetzwerk Instagram erhalten hat.

Israels Songtausch

Die EBU erklärte, der israelische Rundfunk sei Mitglied der Rundfunkunion und könne daher am ESC teilnehmen. Die EBU hatte Israel jedoch aufgefordert, den Text von Eden Golans Lied „October Rain“ zu ändern, da er als zu politisch angesehen wurde – dies verstößt gegen die Regeln des Wettbewerbs. Das ursprüngliche Lied galt als Anspielung auf die Opfer des beispiellosen Großangriffs der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen auslöste.

Im vergangenen Monat akzeptierte Eurovision die Teilnahme der israelischen Künstlerin mit einem anderen Lied, „Hurricane“. Es handelt sich um die gleiche Musik, aber mit anderem Text. (APA)

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