Strategie

Regierung will mehr legale Mountainbike-Strecken schaffen

Das illegale
Das illegaleAPA / APA / Barbara Gindl
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Das Streckennetz soll erweitert und das Fahren im Gelände öfter legal möglich sein. Schon jetzt kommt ein Drittel der Sommergäste zum Radfahren nach Österreich.

Die Regierung will gemeinsam mit den Bundesländern eine österreichweite Mountainbike-Strategie ausarbeiten. Damit sollen die Rahmenbedingungen für die Sportart verbessert und mehr legale Strecken geschaffen werden. Das kündigte der für Sport zuständige Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Mittwoch vor dem Ministerrat an.

Anlass für eine Strategie sei, dass die Nachfrage an Mountainbike-Strecken stetig zunehme, sowohl seitens der Touristen als auch seitens Einheimischer. Zugleich erhöhe sich dadurch aber das Konfliktpotenzial zwischen Radfahrern, Grundstück- und Waldbesitzen sowie dem Naturschutz. Das alles, so Kogler, müsse „unter einen Hut“ gebracht werden.

Bei den E-Mountainbikes seien die Zuwachsraten jener, die sich mit dem Fahrrad bewegen, am größten, präzisierte Kogler. Das habe Vor- und Nachteile für die Gesundheit: Auf der einen Seite sei die Bewegung positiv, auf der anderen Seite würden sich viele selbst überschätzen oder Wege einschlagen, die nicht geeignet oder verboten seien. Weiters verwies Kogler auf den Fahrradhandel, wo derzeit ein Boom bei E-Bikes zu beobachten sei, aber auch bei der Produktion von Mountainbikes.

Zweitgrößte Gruppe nach Wanderern

Im Tourismus seien Radfahrer und Radfahrerinnen zur zweitgrößten Gruppe nach den Wanderern aufgestiegen: Bereits ein Drittel der Sommergäste kämen zum Radfahren nach Österreich, ergänzte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP). Dadurch verlängere sich die Saison. „Es ist wichtig, dass wir hierfür gute Strukturen garantieren“, betonte sie.

Umgesetzt werden soll das alles unter der Federführung des Landwirtschaftsministeriums: Pro Bundesland soll eine individualisierte Strategie ausgearbeitet werden. Eingebunden werden zudem die Ministerien für Sport, Klimaschutz und Wirtschaft. „So haben wir alle an einem Tisch“, sagte Kogler. „Es soll darauf hinauslaufen, dass die Kommunen und Tourismusverbände Vertragslösungen mit den Grundstücksbesitzern abschließen können“, bei denen es am Ende um den Anreiz gehe, dass den Grundstücksbesitzern „die Haftungsfrage vollständig abgenommen wird“, erläuterte der Sportminister. So würden Areale geschaffen, in denen legal – und mit Rechtssicherheit – Mountainbike fahren könne. Mit den Bundesforsten sollen solche Abschlüsse besonders rasch gehen.

Landwirtschaftskammer erfreut

„Der Wald ist ein unverzichtbarer Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum, in dem viele verschiedene Interessen aufeinanderprallen“, reagierte Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger positiv auf die türkis-grünen Pläne. „Im Sinne der allgemeinen Sicherheit ist eine gezielte Lenkung der Mountainbikerinnen und Mountainbiker überaus wichtig.“ Das im heutigen Ministerratsvortrag angeführte „Vertragsmodell‘ zum Ausbau des Mountainbike-Netzes hat sich dabei bewährt und sollte weiter forciert werden“, begrüßte er das Vorhaben.

Die freiwillige Vereinigung der „Land&Forst Betriebe Österreich“ (LFBÖ) unterstützten die Strategie ebenfalls. Diese müsse jedoch die Einhaltung von Grund- und Eigentumsrechten sowie den Schutz von Wald, Natur und wildökologischer Nutzung berücksichtigen. „Die Einhaltung der Eigentumsrechte ist wesentlich, damit die heimischen Forstbetriebe der Waldbewirtschaftung effizient und ungestört nachkommen können“, wurde LFBÖ-Präsident Konrad Mylius in einer Aussendung zitiert. (APA/Red.)

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