Interview

Astrid H. Roemer: „Ich sagte, ich feiere Hollands Santa Claus nicht, das ist rassistisch. Da feuerten sie mich“

„Da stand er auf, kam auf mich zu, schlug mir ins Gesicht und ging weg“: Astrid H. Roemer.
„Da stand er auf, kam auf mich zu, schlug mir ins Gesicht und ging weg“: Astrid H. Roemer.Die Presse, Jana Madzigon
  • Drucken

Einst begeisterte die aus Surinam stammende Autorin Astrid H. Roemer mit ihrem großartigen Roman „Vom Wahnsinn einer Frau“ niederländische Feministinnen – jetzt ist er endlich auf Deutsch erschienen: eine Begegnung.

Frau Roemer, Sie sind als Tochter einer alleinerziehenden Mutter in Surinam aufgewachsen. War das damals sehr ungewöhnlich?

Viele surinamische Frauen lebten gern so, sie haben nicht gern geheiratet. 300 Jahre lang sind Frauen hier Sklavinnen gewesen, von den Männern hatten zumindest einige das Sagen. Die Frauen wollten ihr eigenes Geld verdienen, das war ein Maß für Freiheit für sie. Deswegen war das für uns als Kinder nicht seltsam. Meine Mutter wollte eine alleinerziehende Mutter sein, sie erzählte uns, dass es für sie einfach schwierig sei, mit einem Mann zusammenzuleben. Ich fragte: „Warum wolltest du dann Kinder?“ Darauf sagte sie: „Ich liebe Kinder.“

Es heißt, Sie seien als junge Lehrerin in Surinam gefeuert worden, weil Sie sich weigerten, das niederländische Nikolausfest, das Sinterklaasfest, zu feiern. Stimmt das?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.