Wahlkampf-Streit

Kickl wirft Nehammer Intervention für Ehefrau vor

Herbert Kickl (re.) und Karl Nehammer
Herbert Kickl (re.) und Karl NehammerAPA / APA / Roland Schlager
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Der eskalierte Wahlkampf-Streit zwischen FPÖ und ÖVP kommt mittlerweile auf der familiären Ebene an: Im U-Ausschuss warf Herbert Kickl dem Kanzler vor, bei ihm interveniert zu haben, damit Nehammers Gattin einen Job im blauen Innenressort bekommt. Jetzt reagierte die ÖVP auf den Vorwurf.

Der mehr als zwölf Stunden andauernde Befragungstag im Untersuchungsausschuss zum „rot-blauen Machtmissbrauch“ gab am Donnerstag einen Vorgeschmack auf den Wahlkampf. In den von der ÖVP verlangten Ausschuss geladen waren neben FPÖ-Chef Herbert Kickl auch dessen engste Vertraute – und die Befragungen gerieten mitunter zu heftigsten Auseinandersetzungen, vor allem zwischen ÖVP und FPÖ.

Kurz nach 21 Uhr eskalierte der türkis-blaue Streit – und erreichte die familiäre Ebene: Kickl behauptete unter Wahrheitspflicht, dass in den gemeinsamen Regierungstagen von ÖVP und FPÖ der damalige Parteimanager Karl Nehammer bei ihm interveniert habe, damit dessen Frau einen Job im blauen Innenministerium bekommt. Daher wundere sich Kickl heute, dass Nehammer ihn nur wenige Jahre später als „Sicherheitsrisiko“ bezeichne, so der FPÖ-Chef.

Am Freitag reagierte die Volkspartei auf die blauen Vorwürfe. „Das ist ein sehr plumpes und durchschaubares Ablenkungsmanöver von der Misere, in der sich Herbert Kickl ganz offensichtlich befindet“, sagte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker. Er bestreitet zwar nicht, dass Nehammer mit Kickl über eine Anstellung seiner Frau geredet habe – es sei dabei aber eher um ein Hilfsangebot an die FPÖ gegangen, behauptete Stocker: „Herbert Kickl hat damals im Medienbereich, vorsichtig gesagt, ein Problem gehabt. Es ist also um Unterstützung gegangen, und die wurde ihm angeboten in der Person der Ehegattin des Bundeskanzlers, die in diesem Bereich eine ausgewiesene Expertin ist.“ Nachsatz: „Kickl hat es nicht angenommen.“ (kk)

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