Umwelt- und Klimanews

Neues Gerät misst Schadstoffe in Echtzeit und Wespen leiden unter warmen Wintern

Das weltweit erste Breitband-UV-Dualkamm-Spektrometer analysiert Luftschadstoffe in Echtzeit und misst auch deren Reaktionen mit Licht (im Bild: Lukas Fürst).
Das weltweit erste Breitband-UV-Dualkamm-Spektrometer analysiert Luftschadstoffe in Echtzeit und misst auch deren Reaktionen mit Licht (im Bild: Lukas Fürst).Lunghammer/NAWI Graz
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Die Nachrichten aus Umwelt, Klima & Technik außerdem mit einem Insekten-Quiz für Schülerinnen und Schülern, einem besorgniserregenden Hornissenfund und Ideen, wie Haushalte grüner werden können.

Feldwespe: Warme Winter fordern Insekten heraus

Je wärmer es wird, desto mehr Energie brauchen Insekten. Das zeigten Biologinnen und Biologen der Uni Graz am Beispiel von Feldwespen (Journal of Comparative Physiology B). Deren begattete Königinnen verbringen den Winter in versteckten Quartieren, wo sie von den im Herbst gesammelten Reserven leben. Eine besondere Stoffwechseleigenschaft von Insekten ist, dass ihr Energiebedarf im Ruhezustand mit steigender Außentemperatur exponentiell zunimmt. Ein warmer Winter kann also zu einer vorzeitigen Erschöpfung der Reserven führen. Zwei Grad Celsius mehr bedeuten, so ein Ergebnis der Studie, einen um 26 bis 33 Prozent höheren Energiebedarf.

Feldwespen der Art<em> Polistes biglumis</em> aus den Alpen beim Teilen der Beute und Kühlen des Nestes mit Wassertropfen.
Feldwespen der Art Polistes biglumis aus den Alpen beim Teilen der Beute und Kühlen des Nestes mit Wassertropfen.Uni Graz/Stabentheiner

Luftschadstoffe können in Echtzeit analysiert werden

Sonnenlicht hat einen großen Einfluss auf chemische Prozesse. Ein bekanntes Beispiel ist die Bildung von bodennahem Ozon, wenn UV-Licht auf Stickoxide trifft. Eine Gruppe um Birgitta Schultze-Bernhardt von der TU Graz entwickelte ausgehend von diesem hohen Reaktionspotenzial eine neue Methode des Umweltmonitorings: das weltweit erste Breitband-UV-Dualkamm-Spektrometer. Das neue Messinstrument analysiert Luftschadstoffe und ihre Interaktion mit anderen Gasen und Sonnenlicht kontinuierlich in Echtzeit (Optica). Das Forschungsteam erhofft sich davon neue Erkenntnisse über das Wirken von klimarelevanten Spurengasen in der Atmosphäre. 

Schnellkäfer: Superkräfte lassen Tier hochschnellen

Er hat unter seinem Panzer Superkräfte versteckt, der heimische Schnellkäfer. Dank eines cleveren Mechanismus kann er sich selbst – ist er auf dem Rücken gelandet oder droht Gefahr – einfach in die Luft katapultieren. Wie das funktioniert und viele andere wissenswerte Fakten zu Insekten, erfahren Schülerinnen und Schüler in einem für Zehn- bis 14-Jährige konzipierten interaktiven Science Quiz („What the Bug?!“) . Es wurde vom Bundesforschungszentrum für Wald gemeinsam mit dem Wissenschaftskommunikator Bernhard Weingartner entwickelt. Ein digitales Handbuch erleichtert die Integration in den Unterricht.

Steirische Forschende suchen neue Wege für grüneren Haushalt

Die Klimabilanz von Kühlschrank, Waschmaschine und Ähnlichem ist ernüchternd. Dabei gäbe es zahlreiche Schrauben, an denen gedreht werden könnte. Im Projekt „Echoda“ setzen Forschende der Montan-Uni Leoben und der TU Graz u. a. auf den Einsatz von optimierten Heiz- und Kühlkreisläufen mit Sensoren, die ihre Leistung an die Umgebungsverhältnisse anpassen. Ebenfalls eine Idee ist, klassische Heizelemente durch effizientere Wärmepumpen zu ersetzen. In den kommenden vier Jahren gilt es, die neuen Komponenten über den gesamten Lebenszyklus der Produkte unter die Lupe zu nehmen. Angestrebt ist, die Energie bei Kühl- und Gefriergeräten um 20 Prozent und bei Geschirrspülern und Waschmaschinen um 50 Prozent zu reduzieren.

Hornisse: Königin einer hier fremden Art entdeckt

Während die meisten neuen Sichtungen von Insekten erfreuen, treibt eine Entdeckung in Salzburg den Imkerinnen und Imkern des Landes Sorgenfalten auf die Stirn. Es handelt sich um eine Königin der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina), 2004 in Frankreich eingeschleppt, die Insekten – darunter Honigbienen – jagt und vertilgt. Das Exemplar wurde lebendig eingefangen und von der Ages identifiziert. Entsprechend einem Alarmplan verständigte man sogleich österreichische und bayerische Imkereien. Für heimische Bienen besteht dann eine Gefahr, wenn es Asiatischen Hornissen gelingt, erfolgreich Nester zu bauen. „Dann haben wir ein akutes Problem“, sagte Salzburgs Landes-Imkermeister Thomas Renner. „Wo das Handling mit dem Schädling nicht gelungen ist, wird die Imkerei zum Erliegen kommen.“ Folglich werde auch der Obst- und Gartenbau einen Schaden erleiden. Für Menschen ist die Asiatische Hornisse aber nicht gefährlicher als die heimischen Arten.

(APA / cog)

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