Sandra mit ihrem Mann, Georg, und den drei (Stief-)Kindern Valerie, Moritz und Valentin.
Schlechtes Image

Die Stiefmutter, die unterschätzte Bonusmama

Der Stiefmutter haftet seit jeher ein negatives Image an. Dabei kann das oft turbulente Leben in einer Patchworkfamilie unter bestimmten Voraussetzungen für Kinder und Erwachsene ein großer Gewinn sein.

Lotta kann sich an den Moment erinnern, als wäre er gestern gewesen. Sie schenkte gerade etwas Wein nach, als der Mann, in den sie sich vor Kurzem verliebt hatte, zum ersten Mal die vier Worte aussprach: „Ich habe eine Tochter.“ Ein Schock, wie sie unumwunden zugibt. Vor Lottas innerem Auge hatte die gemeinsame Zukunft aus Reisen an ferne Orte, durchträumten Wochenenden und Filmeabenden bis spät in die Nacht bestanden. Gerade 26, hatte sie noch keinen Kinderwunsch und auch keine Lust auf ein eineinhalbjähriges Wesen, das in der Früh um halb sechs nach dem Frühstück brüllte und Zeit, viel Zeit mit seinem Vater einforderte. Einem Vater, der seine Rolle leidenschaftlich ausfüllte. Der seine kleine Tochter jede zweite Woche bei sich hatte, sie liebevoll betreute. Und von Lotta erwartete, an diesem Familiengeflecht teilzuhaben, sollte ihr etwas an der Beziehung zu ihm liegen. „Er machte Druck, obwohl ich nicht bereit war, Mama zu werden“, sagt sie heute, elf Jahre später und mittlerweile getrennt. „Aus Liebe zu ihm hab ich mich auf das Abenteuer eingelassen.“

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