Zukunftspläne

Strache: „Von dem Gehalt werde ich nicht leben können“

Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.(c) APA / Eva Manhart
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Der Ex-Vizekanzler will bei der EU-Wahl für Harald Vilimsky stimmen und bei der Nationalratswahl FPÖ wählen. In Wien will er selbst antreten. Die Causa um Ex-ORF-Turner Philipp Jelinek findet er „einfach traurig“.

„Das ist einfach traurig“, sagte der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im Interview mit dem „Kurier“ zu der Causa Philipp Jelinek. Er habe Jelinek aus dem Fitnesscenter gekannt, da der Trainer ihn angesprochen habe. „Wäre jemand anderer Sportminister gewesen, hätte er den gefragt“, gab sich Strache überzeugt. „Aber man sieht, wie bei der künstlich medialen Aufbauschung der Chats, die Bürger reagieren.“

Dann schlug der ehemalige Freiheitliche den Bogen zu den - aufgrund des Ibiza-Videos und anderer Chats - gegen ihn laufenden bzw. teilweise schon abgeschlossenen Verfahren: Diese seien „existenzgefährdend“ für ihn gewesen. „Ich hatte damals auch eine Depression. Man kann Menschen damit vernichten, aber zum Glück ist mir das nicht passiert“, es stärke ihn, dass „viele meine Geschichte als Inspiration“ ansehen würden. Insofern stehe er dem gelassen gegenüber.

„Werde Vilimsky und die FPÖ wählen“

Aktuell verdiene er sein Geld als Geschäftsführer einer GmbH für Unternehmensberatung und Immobilienentwicklung. Parallel dazu schreibe er Kolumnen, mache Analysen und Kundenakquise. „Letztlich ist die Politik mein Hobby und meine Leidenschaft, aber von dem Gehalt werde ich nicht leben können, obwohl ich als Spitzenkandidat ins Rennen gehen werde“, meinte Strache. Und als solcher rechne er sich durchaus gute Chancen aus - obschon sich seine Themenschwerpunkte mit jenen der FPÖ weitgehend decken. Denn: „In der FPÖ-Wien fehlt derzeit die Präsenz bei den Menschen.“

Ob er selbst je zur FPÖ zurückkehren wird, aus der er 2019 ausgeschlossen wurde? „Ich habe nach unzähligen Verleumdungen und zehn gewonnenen Verfahren immer wieder die Hand ausgestreckt für eine ehrliche Aus- und Versöhnung, aber solange es diese nicht gibt, muss ich für meine Unterstützer jetzt die Wiener Wahl 2025 zu planen beginnen“, sagte Strache. Für seinen Nachfolger an der Bundesparteispitze, Herbert Kickl, hatte Strache Lob parat: „Er macht das verantwortungsvoll und hat die Partei in vielen Bereichen mit Alleinstellungsmerkmalen positioniert.“ Bei der EU-Wahl am 9. Juni will Strache daher auch Harald Vilimsky seine Vorzugsstimme geben und bei der Nationalratswahl für die FPÖ stimmen. (hell)

>>> Strache im „Kurier“

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