Der Vienna City Marathon zieht nächsten Sonntag wieder als Menschenschlange durch die Stadt, Dominik Konrad folgt dabei den Spuren seines Vaters. Über Lauf, Faszination, Zeit und Hoppalas.
Wenn sich der Wien-Marathon in einer Woche wieder seinen Weg durch die Straßen der Stadt bahnt, dreht sich alles nur um die Läufer. Vorn weg zieht das Spitzenfeld, und ein Afrikaner wird wieder gewinnen. In der breiten Masse von über 41.300 Startern aus 143 Nationen – es ist erneut ein Rekord – reift schrittweise das Verlangen, es ins Ziel vor dem Burgtheater zu schaffen. Rundum am Straßenrand wird über Gesundheit, Laufsport oder die Anmut Wiens gesprochen. Mancherorts flucht garantiert wieder ein Autofahrer, weil er vor einer Absperrung steht.
Damit aber alles überhaupt laufen kann, bedarf es monatelanger Vorbereitung, akribischer Finesse, Logistik, Know-how, Chuzpe, Verve. Vor allem: Passion. Wer mit dem Lauf über 42,195 Kilometer quer durch eine Stadt nichts anfangen kann, sollte besser gleich aufhören, sagt Dominik Konrad und grinst verschmitzt. Der 35-Jährige muss es wissen. Er ist seit über zwei Jahrzehnten Teil und Wegbegleiter des Rennens, das durch seinen Vater Wolfgang Fixpunkt im Jahreskalender vieler Menschen, der Industrie, der Stadt und des Tourismus geworden ist.