Technologie

Industrieholding B&C investiert in Tiroler Quantenarchitektur-Unternehmen ParityQC

Das Tech-Unternehmen entwickelt Quantencomputer-Architekturen und zählt weltweit zu den führenden Unternehmen in der praktischen Anwendung von Quantentechnologie. (Symbolbild)
Das Tech-Unternehmen entwickelt Quantencomputer-Architekturen und zählt weltweit zu den führenden Unternehmen in der praktischen Anwendung von Quantentechnologie. (Symbolbild)APA / AFP / Sameer Al-doumy
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Österreichs größte private Industrieholdung B&C investiert in das derzeit weltweit einzige Quantenarchitektur-Unternehmen ParityQC aus Innsbruck. Die Gruppe sieht darin eine Schlüsseltechnologie der Zukunft – auch für die Industrie.

Wien. Die B&C Innovation Investments, ein Unternehmen der Industrieholding B&C-Gruppe, beteiligt sich am Tiroler Unternehmen Parity Quantum Computing (ParityQC). Die Tech-Firma entwickelt Quantencomputer-Architekturen und zählt weltweit zu den führenden Unternehmen in der praktischen Anwendung von Quantentechnologie, heißt es in einer B&C-Aussendung. In der Technologie sieht die Gruppe „künftige Schlüsseltechnologie auch für den industriellen Einsatz“.

Julia Reilinger, Geschäftsführerin B&C Innovation Investments, zur neuen Beteiligung: „Quantencomputer werden insbesondere für den Einsatz in der Industrie höchst relevant und ParityQC nimmt in der praktischen Anwendung eine Vorreiterrolle ein.“

Quantencomputer sollen künftig in der Lage sein, Probleme, zu denen herkömmliche Rechner keine optimale Lösung liefern, in einem Bruchteil der derzeitigen Rechendauer zu lösen. Kombiniert mit Künstlicher Intelligenz (KI) soll die Technologie noch mehr Mehrwert bringen und „etablierte Geschäftsmodelle nachhaltig verändern“, heißt es in der Aussendung.

Einziges Unternehmen im Bereich Quantencomputing-Architektur

ParityQC ist weltweit derzeit das einzige Unternehmen im Bereich Quantencomputing-Architektur. Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner gründeten das Spin-off der Universität Innsbruck und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Jahr 2019. Erprobte Anwendungen gebe es bereits. ParityQC ist zudem als eines der wenigen Quantenunternehmen der Welt profitabel. Auftraggeber sind etwa der japanische Hardware-Großkonzern NEC und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Neben der Universität Innsbruck und der ÖAW zählt auch der bekannte Technologie-Entrepreneur und Investor, Hermann Hauser, zu den bestehenden Gesellschaftern von ParityQC. Mit dem B&C-Investment sei die Unabhängigkeit von ParityQC und die Verankerung am heimischen Standort gesichert.

Kommerzieller Erfolg

Die Grundlage für die patentierte ParityQC-Quantenarchitektur schaffte der Physiker Wolfgang Lechner mit seiner Forschungsgruppe an der Universität Innsbruck und der ÖAW. Gemeinsam mit Magdalena Hauser entwickelten sie ParityQC als Universitäts-Spin-off mit Hauptstandort in Innsbruck und Sitz in London und Hamburg.

Hardware-Hersteller erhalten Baupläne für Quantenchips und ein leicht zu implementierendes Betriebssystem, das die Herstellung von skalierbaren Quantencomputern möglich macht.

„Die Ausgangslage für Österreich als Technologieführer ist sehr gut, hier hat uns die heimische Grundlagenforschung in der Quantentechnologie bereits den Boden dafür aufbereitet. Mit unserer Quantenarchitektur wollen wir Standards etablieren und damit den internationalen Markt beliefern“, so Hauser und Lechner von ParityQC in der Aussendung.

Bereits heute liege das Marktpotenzial im Milliardenbereich und soll sich in den kommenden Jahren vervielfachen, heißt es in der Aussendung. Über eine konkrete Summe äußert sich B&C-Geschäftsführer Thomas Zimpfer nicht, aber „für Österreich ist eine große Summe“ .(klug)

B&C Gruppe

Die B&C-Gruppe ist als Mehrheitsaktionärin von Lenzing, AMAG und Semperit. Über die B&C Innovation Investments ist die B&C-Gruppe bereits an mehreren erfolgreichen Technologieunternehmen mit Relevanz für die Industrie beteiligt und hält in diesem Segment aktuell mehr als zehn Beteiligungen mit einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro. Dazu zählen Awake Mobility, Citrine, Contextflow, Flightkeys, Frequentis, Kinexon, Klarx, Neoom, TriLite und TTTech sowie ein österreichischer Start-up-Fonds.

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