Ukraine-Krieg

Ukraine: Mindestens zehn Tote bei russischem Raketenangriff auf Tschernihiw

Mehrere Gebäude, darunter ein mehrstöckiges Haus, soziale Einrichtungen und Privatautos seien bei dem russischen Angriff auf Tschernihiw beschädigt worden, sagt die Lokalverwaltung.
Mehrere Gebäude, darunter ein mehrstöckiges Haus, soziale Einrichtungen und Privatautos seien bei dem russischen Angriff auf Tschernihiw beschädigt worden, sagt die Lokalverwaltung.Reuters / State Emergency Service Of Ukraine
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Drei Raketen sollen Ziele der zivilen und sozialen Infrastruktur getroffen haben. Mehrere Menschen wurden verletzt. „Dies wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Luftabwehrausrüstung erhalten hätte“, sagt Präsident Selenskij.

Bei einem russischen Raketenangriff auf die Großstadt Tschernihiw im Norden der Ukraine sind Behördenangaben nach mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden, teilte Regionalgouverneur Wjatscheslaw Tschaus am Mittwoch mit. Er sprach von drei Raketen, die in der Nähe des Zentrums der Hauptstadt der gleichnamigen Region eingeschlagen seien. Bürgermeister Olexander Lomako sagte, dass es kurz nach 09.00 Uhr Ortszeit drei Explosionen in einem belebten Teil der Stadt gegeben habe. Mehrere Gebäude, darunter ein mehrstöckiges Haus, soziale Einrichtungen und Privatautos seien beschädigt worden.

„Leider setzt Russland seine terroristischen Aktivitäten gegen Zivilisten und zivile Infrastruktur fort, wie dieser Angriff auf Tschernihiw erneut bestätigt“, sagte er im Fernsehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte erneut mehr Luftabwehrwaffen von den westlichen Verbündeten.

Ein beschädigtes Gebäude in Tschernihiw.
Ein beschädigtes Gebäude in Tschernihiw.Reuters / State Emergency Service Of Ukraine

Unbestätigte Videos auf Online-Plattformen zeigten Flammen und schwarze Rauchsäulen, die über der historischen Stadt aufstiegen und wie Menschen aus einem Bus rannten und Schutz suchten. „Dies wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Luftabwehrausrüstung erhalten hätte und wenn die Welt entschlossen genug gewesen wäre, dem russischen Terror entgegenzutreten“, sagte Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew und ist eine der ältesten Städte in der Ukraine.

Russland hat Angriffe intensiviert

Tschernihiw liegt etwa 150 Kilometer nördlich von Kiew unweit der Grenze zu Russland. Als im Februar 2022 russische Militärs in die Ukraine einmarschierten, wurde auch Tschernihiw angegriffen. Den Angreifern gelang es aber nicht, die Stadt einzunehmen. Tschernihiw wurde durch intensiven Beschuss und eine Blockade aber schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Gebiet ist die Stadt mehrfach zum Ziel russischer Angriffe aus der Luft geworden.

In den vergangenen Wochen hat Russland seine Angriffe auf ukrainische Städte intensiviert und wieder verstärkt den Energiesektor des Landes sowie andere kritische Infrastrukturen ins Visier genommen. Russland bestreitet aber, Zivilisten anzugreifen, obgleich seit Beginn der Invasion im Februar 2022 Hunderte Zivilisten getötet wurden. (APA/dpa/Reuters)

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