Mein Donnerstag

Dubai, einmal anders

In Dubai hat es an einem Tag so viel geregnet wie sonst in einem Jahr.
In Dubai hat es an einem Tag so viel geregnet wie sonst in einem Jahr. APA / AFP / Ahmed Ramazan
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Irgendwann drängt sich der Klimawandel auf, egal wie sehr man versucht, ihn zu ignorieren.

Je mehr Zeit vergeht, desto wahnwitziger erscheint es mir: Fast sechs Monate sind vergangen, seitdem ich in Dubai die letzte Klimakonferenz besucht habe, und noch immer denke ich beizeiten an die Absurdität zurück. Wie sollte der Klimawandel ausgerechnet in einer Kulisse gestoppt werden, in dem man von einem Einklang mit Natur und Umwelt ungefähr so weit entfernt ist wie die Spitze des Burj Khalifa vom Mond?

Inmitten der unzähligen Wolkenkratzer und der Verkehrshölle darunter schien das Schicksal des Klimas jedenfalls inexistent auf der Agenda der Menschenmassen, die wie ferngesteuert vom Konsumtrieb durch die Einkaufszentren trieben. (Wer jetzt empört aufhören will zu lesen, weil Dubai zu den Lieblingsurlaubszielen zählt: Bitte schreiben und erklären Sie mir den Reiz. Ich verstehe es nicht.)

Aber wie das so ist mit dem Klima, es drängt sich irgendwann auf, wenn nicht durch eine Kolumne, dann anders. Meistens in Form von Extremwetterereignissen, die man (wie oft haben wir diesen Satz in den letzten Jahren gehört?) „in dieser Intensität noch nie erlebt“ hat.

Auch Dubai ist davor nicht gefeit. Das zeigen Bilder, die gerade um die Welt gehen: Ein überschwemmter Flughafen, in Wassermassen versinkende Autos, überflutete Einkaufszentren. In den Vereinigten Arabischen Emiraten regnete es am Dienstag so viel wie sonst in einem Jahr, es waren die schwersten Regenfälle der letzten 75 Jahre.

Ob bei diesem Extremereignis das sogenannte „Cloud Seeding“ eine Rolle spielt – in den Emiraten wird dieses Impfen der Wolken, um künstlich das Wetter zu beeinflussen, bereits angewendet – oder ob es „nur“ ein durch den Klimawandel verstärktes Naturereignis war, wird sich wohl noch zeigen. Was jedenfalls schon klar ist: Bilder von Katastrophen werden uns auch in Zukunft begleiten. Wegfliegen und Augen verschließen ist zwecklos. 

E-Mail: teresa.wirth@diepresse.com

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