Nachruf

Er war Verleger mit Herz: Max Dasch ist tot

APA
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Der Eigentümer, Herausgeber und Verleger der „Salzburger Nachrichten“ ist 77-jährig in Salzburg gestorben.

Die Branche trauert um einen, dem das Zeitungmachen nicht nur ein Geschäft war, sondern eine lebenslange Leidenschaft. Max Dasch ging es um Pressefreiheit und soliden Journalismus, die er als unabdingbar für die Erhaltung einer liberalen Demokratie hielt. Es ging ihm um seine Mannschaft, der er auch in schlechten Zeiten gerne und aus Überzeugung noch etwas drauflegte – nicht nur einen Bonus, auch ein Mehr an Wertschätzung. Dasch wusste um die Bedeutung einer politisch unabhängigen Qualitätszeitung. Er wusste, hochwertiger Journalismus entsteht in einem lebendigen Biotop, in dem reger Austausch und wohlwollendes Miteinander für Balance sorgen.

Zeitlebens hat er dieses Biotop vor Angriffen von außen geschützt – als Eigentümer, Verleger und Herausgeber der „Salzburger Nachrichten“. „Er hatte ein großes Herz für seine Mitarbeiter“, ist eine der wertschätzenden Würdigungen, die man hörte, nachdem bekannt wurde, dass Dasch im Alter von 77 Jahren verstorben ist. Ihn wird man nicht nur bei den „SN“ vermissen, sondern auch im Verlegerverband VÖZ, dessen Präsident er von 1997 bis 2001 war und wo er als Sozialpartner auch von Journalistenseite geschätzt wurde.

Dasch dachte in Generationen

Am 15. Juni 1946 als Sohn des „SN“-Mitbegründers Max Dasch (1903–1977) in Salzburg geboren, studierte Max Dasch zunächst u. a. bei Jürgen Habermas Philosophie, bevor er bei der „Süddeutschen Zeitung“ das Zeitungshandwerk lernte. Danach kam er als Werbeleiter zu den „Salzburger Nachrichten“, deren Geschäftsführer er drei Jahre später wurde. Ab 1982 fungierte er auch als Herausgeber. Dasch war auch als Aufsichtsrat und Vorstand der Austria Presse Agentur engagiert und förderte u.a. die Gründung des Vereins Media-Analysen.

Max Dasch war ein Verleger der alten Schule. Einer, der wie sein Vater in Generationen dachte. 1979 gründete er die Salzburger Verlagshaus GmbH, die sechs regionale Wochenzeitungen herausgibt. Ab 1989 baute er die „SN“ von der Regionalzeitung zur nationalen Tageszeitung aus. 1991 wurde das Druckzentrum Salzburg, 1994 das neue Redaktionsgebäude in der Karolingerstraße eröffnet. Vorausschauend hat er bereits 2013 seinen Sohn – auch er heißt Max Dasch – in die Geschäftsführung der „SN“ geholt. Nun ist es an ihm, das Familienerbe weiterzuführen.

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