Der Ölpreis springt hoch, der Goldpreis auch, Aktien fallen – der Angriff auf den Iran schockt die Märkte

Der Ölpreis stieg am Freitag unmittelbar.
Der Ölpreis stieg am Freitag unmittelbar.IMAGO/Foto: Frank Sorge
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Die Eskalation im Nahen Osten zeigte am Freitag umgehend starke Auswirkungen an den Börsen und steigerte die Unsicherheit, die schon vorher da war. Bei den Währungen stiegen sichere Häfen wie der Schweizer Franken.

Es war befürchtet worden, dass ein Angriff auf den Iran Nervosität in die Märkte zurückbringt. Und es ist am Freitag im Handumdrehen geschehen. In Asien fielen Aktien und Anleiherenditen, während sichere Währungen wie Gold und Rohöl in die Höhe schnellten. Der MSCI-Index für den asiatisch-pazifischen Raum brach um 2,6 Prozent ein, und US-Aktienfutures fielen um 1,7 Prozent, nachdem Medien berichtet hatten, dass israelische Raketen eine Anlage im Iran getroffen hatten.

Das Ausmaß der Marktbewegungen wurde jedoch etwas abgemildert, als sich herausstellte, dass der israelische Angriff begrenzt war und iranische Beamte bestritten, dass Raketen gegen das Land abgeschossen wurden. Der MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien grenzte die Verluste auf zwei Prozent ein, und die US-Aktienfutures die ihren auf einen Prozent.

Die Renditen langfristiger US-Staatsanleihen fielen um bis zu 13,5 Basispunkte auf 4,512 Prozent. Der sichere Hafen Yen gewann rund 0,4 Prozent gegenüber dem Dollar und 0,7 Prozent gegenüber dem Euro, während der Schweizer Franken um rund 0,9 Prozent gegenüber dem Dollar zulegte. Der Goldpreis, ohnehin seit einiger Zeit in Rekordhöhen unterwegs, stieg um 1,3 Prozent auf 2.409,45 Dollar und näherte sich damit dem Allzeithoch der vergangenen Woche von 2.431,29 Dollar. „Wir haben eine massive Risikoaversion festgestellt“, sagte Khoon Goh, Leiter der Asienforschung bei ANZ.

Starker Ausschlag beim Ölpreis

Stark war der Ausschlag beim Ölpreis. Die Futures für die maßgebliche Nordseesorte Brent stiegen um mehr als drei Prozent, da man befürchtete, dass die Versorgung im Nahen Osten unterbrochen werden könnte.

Bitcoin hingegen fiel um bis zu 6,2 Prozent auf ein Eineinhalbmonatstief von 59.590,74 Dollar.

Der japanische Aktien-Leitindex Nikkei fiel um 3,3 Prozent, während der taiwanesische Aktienindex um 3,8 Prozent abrutschte. Der Hang Seng in Hongkong fiel um zwei Prozent.

Die Aktienmärkte waren bereits vor den Schlagzeilen aus dem Nahen Osten auf Talfahrt, da robustere US-Wirtschaftsdaten weitere Vertreter der US-Notenbank Fed dazu veranlassten, keine Eile bei der Senkung der Zinssätze zu signalisieren. Die Aktien des Chipsektors litten besonders stark unter den Aussichten auf eine anhaltend restriktive Geldpolitik und der Enttäuschung der Anleger über die Entscheidung der Taiwan Semiconductor Manufacturing Co, ihre Investitionspläne unverändert zu lassen. Die Aktie brach um bis zu 6,6 Prozent ein. (Reuters)

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